Auf der Suche nach Abkühlung

Samstag 4.Juli 2015

 

Dieses Wochenende war ja knackig heiss. Aber wir wollen ja nicht jammern. Wenn es kalt ist wünschen wir uns Wärme und wenn es heiss ist suchen wir das Kühle. So kam es, dass ich bereits am Freitagabend, Priska musste leider wieder arbeiten, noch nach Gstaad fuhr. Das Samstagsziel sollte Wasserngrat (dort hat es sicher Wasser 🙂 ) , Lauenenhorn und Giferspitz heissen. Der Giferspitz mit etwas mehr als 2500m versprach auch ein bisschen Abkühlung.

Um 22:30 parkierte ich die Tschuppet auf dem Parkplatz bei der Wasserngratbahn. Und ab ins Näscht damit ich am morgen auch fit bin.

 

Die Nacht war so ok, dass ich um 6:50 bereits abmarschbereit beim Wanderwegweiser stand. Da die Bahn den Betrieb im Sommer eingestellt hat, und ich eh zu früh gewesen wäre, marschierte ich gleich los. Über satte Wiesen wanderte ich zur Bergstation. Von dort aus war es nicht mehr weit bis auf den Grat. Der Gratweg schlängelte sich mal auf und wieder abwärts durch Wälder und Felsen. Ein wunderschöner Weg. Auch Schafe waren dort anzutreffen. Auf dem Wasserngrat selber hatte es kein Wasser. Jedoch hatte ich genügend davon im Rucksack. Das Lauenenhorn und der Giferspitz sah man bereits sehr schön von hier aus. Also los. Am Burgfels vorbei runter zum Tunnelsattel. Jetzt warteten 400Hm bis auf das Lauenenhore. Ich wäre schneller oben gewesen wenn ich nicht immer noch einen Blumenfotografierhalt eingelegt hätte. Zurzeit blüht es einfach wunderschön.

 

Endlich auf dem Lauenenhorn 2477m. Schon als Bub hatte ich gute Erinnerungen an die Lauenen. Ab mit dem Töffli von Bern zum Lauenensee tuckern oder auch unterhalb dem Lauenenhorn in der Sennhütte. Doch oben auf dem Horn war ich bis heute noch nie. Schön. Cool.

Zeit für eine kleine Mittagsrast neben blühenden Arnikas. Züpfe, Wurst und Käse. Das Biberli behalte ich für später auf… Alles wieder sauber verpackt, machte ich mich auf dem Weg zum Giferspitz 2542m. Der Weg an der Ostflanke war windstill und die Sonne brannte brutal auf mich runter. Auf dem Giferspitz angekommen erwartete mich eine geniale Aussicht und auch weiss nicht wie viele Insekten dir mir um die Birne surrten. War es der Schweiss der die Insekten anzog? Denn es war auch da oben kein bisschen kühler. Nach der Fotosession und dem Rundblickgenuss machte ich mich auf den Abstieg. Via Giferhütte, ist diese bewohnt oder ist das eine „Notschlafstelle“, stieg ich gemütlich runter bis zur Ausgangspunkt der Wanderung.

 

Beim Camper angekommen fragte ich mich was ich noch machen soll an diesem angebrochenen Nachmittag. Ich entschied mich nach Gstaad zu fahren, das Nachtessen einzukaufen und noch ein paar Gstaader Caches zu suchen. Nachdem auch dies erledigt war tuckerte ich gemütlich Richtung Col du Pillon. Hmmm, da ist ja noch ein Klettersteig der am Schluss bei einem Wasserfall endet. Das wäre doch noch was. Also parkte ich auf dem Col du Pillon, schnappte mir den Rucksack und machte mich um 16:30 auf zum Einstieg. Der Klettersteig traversiert mehr an einer Wand nach als dass er aufwärts geht. Ab und zu hatte es schattenspendende Bäume, aber stellenweise war ich an der Wand in der prallen Sonne. Das Biberli im Rucksack hatte es auch nicht kühler. Und als ich mich am Ende des Klettersteigs noch durch einen schmalen Felsspalt zwängen musste, musste auch das Biberli den Bauch einziehen. Dafür erwartete mich der Wasserfall. Das aufsprühende Wasser reizte. So stand ich rasch oben ohne und unten mit, in den kühlenden Spritzern des Wassers. Doch schon nach dem kurzen Rückweg zum Auto (20min) lief mir der Schweiss wieder runter.

 

Jetzt nichts wie rauf zum Lac Retaud. Vielleicht lädt ja dieser zum baden ein. Und so war es auch. Den Camper geschickt für die Nacht parkiert, Badehosen montiert und mit Badetuch, Bier und Buch bewaffnet ab zum See. Das Schwimmen im See war so was von schön und erfrischend. Bei einem feinen Nachtessen genoss ich das Einnachten und schlief müde und glücklich ein.

Tag1 :. Ca. 15km, Auf-/Abstieg 1530Hm, ca. 7h15 (Wanderzeit gemäss off. Angabe)

Bilder Tag 1:

 

 

Sonntag 5. Juli 2015

 

Wenn es auf 2500m noch warm ist, dann muss man halt noch weiter rauf 😛 . Ich entschied mich vom Col du Pillon 1546m auf den Sex Rouge 2965m zu wandern und dabei auch mal den Klettersteig Gemskopf (Ferrata Tête aux Chamois) zu absolvieren. Dieser wartet schon lange auf mich, aber irgendwie war der passende Zeitpunkt auch nie da. Einfacher könnte man zum Einstieg zu diesen Klettersteig kommen, wenn man mit der Luftseilbahn komfortabel bis zur Mittelstation fährt und von dort etwas absteigt bis zum Einstieg. Doch ich wollte das ganze Programm. Das Gefühl dann aus eingener Kraft oben zu stehen, ist dann auch um ein vielfaches grösser. 😉

Also watschelte ich um 8:40h auf der Passhöhe los. Über den weiss blauen Weg (Nr.1) ging es stetig aufwärts. Zuerst durch Wälder, dann über kniehohe grüne Wiesen, bis dann die Gräser kürzer wurden und ganz verschwanden. Dann über Geröll und Schutt immer steil empor. Immer mehr oder weniger Zick Zack unter der Luftseilbahn. Um 10:45h stand ich beim Einstieg auf über 2400m. Ich freute mich auf den Klettersteig obschon ich nicht sehr hohe Erwartungen hatte. Und so kletterte ich unbelastet los. Kleine überhängende Leitern runter, über ein mal ein breites und dann schmales Felsband weiter, wieder rauf und das Beste…. Alles im Schatten. So war die Temperatur dort sehr gut auszuhalten. Den Touristen in der Luftseilbahn, die direkt am Klettersteig vorbei schwebt, konnte man noch nett zuwinken. Der Klettersteig gefiel mir auch sehr gut will er sehr viel Luft unter den Sohlen hat und auch ein paar kräfteraubenden Passagen beinhaltet. So cool. Auch das Biberli im Rucksack hörte ich juchzen. Nach knapp 90 Minuten Spass pur erreichte ich den Ausstieg mit dem Blick ins „Entre la Reille“ das mich in einem Monat plagen wird… 😆

Mein Lunch genoss ich an diesem schönen Platz. Nach der Rast legte ich mich noch kurz in die Sonne, bevor es weiter ging zur CAS Cabane des Diablerets. Der Berg ruft. Also ohne Halt gleich weiter hoch Richtung „Glacier du Sex Rouges“. Den Weg schon mal rekognoszieren…

 

Auf dem Gletscher hatten auch die vor allem ausländischen Luftseilbahntouristen mit Ihren, sagen wir mal nett, „Stadtwanderschuhen“ Ihren Spass. Ich machte noch einen kleineren Umweg bevor ich mich mir auf der Sonnenterasse dem kühlen Rugenbräu zuwandte. Das bunte Treiben im Liegestuhl beobachtend genoss ich die Sonne und die paar Grad weniger heissen Temperaturen. Aber warm war es auch da noch. Mit der zweitletzten Gondel fuhr ich wieder runter auf die Passhöhe. Anschliessend machte ich mich auf dem langen und heissen Rückweg nach Hause. Waschen, packen und bereit machen für unsere Ferien. Diese mal mit Priska und Flammy. Ich freue mich….

Tag 2 :. Ca. 7km, Aufstieg 1550Hm 

Bilder Tag 2:

 

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2 Kommentare zu „Auf der Suche nach Abkühlung“

  1. Hoï sünneli, ig ha auso aui dini biträg gläse , und natürlich em Priska sine au.
    He du bisch ja e chli gstudlet bi so nere hitz so ufwärts. Ig wär sicher tod kabutt foutu. Dennoch han ig super freud dini abenteur z’läse, und dini fotos, eifach top super. U am Priska sine au top. Häbet schöni ferie u lueget de au das der e chli ruhe u pause machet. OK?. Ha euch beidi dru (3) mega gärn. Lg u küssli. Bis bald

  2. Hoi Beat danke für die Impressionen,es war wieder sehr spannend zu lesen..
    und die schönen Bilder – wirklich Natur pur! Ganz schöne Ferien Euch und gniessets.lbg Regula

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