Chlouse-Weekend im Tessin

16:45 Bern Brünnen ab, 20:45 Riviera (Tessin) an. So sah mein SBB Fahrplan aus. Und im Tessin wurde ich von Priska und Flammy herzlich auf dem Bahnhof empfangen. Gleich ging es zum Nachtessen in eine nahegelegene Pizzeria. Der Plan für das Wochenende wurde grob gestaltet. Nach dem Nachtessen wurde beim Postomat noch rasch Kohle getankt, bevor wir uns auf den Monte Ceneri im Camper gemütlich machten.

Die Nacht war kalt. Jedenfalls meine Seite… 👿 Ich freute mich auf Frühstück mit warmem Kaffee, in Imbissbeizli nebenan. Beim bezahlen bemerkte ich, dass mir das gestern abgehobene Geld fehlt. Nun, es muss wohl irgendwo im Camper liegen oder in den anderen Hosen. Fehlanzeige 🙁 . War Flammy gestern noch im Ausgang oder wo sonst ist meine Kohle?!?! Also, dann nach dem Frühstück nochmals zum Postomat und nochmals Geld abheben. Vorher habe ich rasch die Kontobewegungen kontrolliert und da sah ich, dass der Betrag den ich am Vorabend abhob wieder gutgeschrieben wurde… Aha, in der Eile des Gefechts, subito das Geld beim Automat vergessen. Kann ja vorkommen… 😉 Ich war jedenfalls erleichtert.

 

In Torricella parkierten wir die Tschuppet und machten uns auf einen Spaziergang. Von der geplanten Tour haben wir dann nicht alles gemacht. Die Sonne wärmte uns nicht und das geocachen war heute auch irgendwie nicht erwärmend. Ungenaue Koordinaten, schwierige Verstecke, viel Laub und eine Streckenführung die na ja… Aber einen kurzen und feinen Abstecher auf den Barro 651m genossen wir. Der Weg war fast knietief mit Laub bedeckt. Das rascheln und laufen in den sehr trockenen Blätter war toll und lustig. Der sehr schöne Birkenwald mit den hohen und dürren Gräser und Farnen war fantsatisch. Dazu konnten wir noch ein Feuersalamander beobachten. Zeit für den Winterschlaf Kleiner… Dieser kleine Hügel war ein Highlight.

Am Abend wollten wir den Hockeymatch in Lugano gegen Bern besuchen. So fuhren wir bereits frühzeitig gegen Lugano und watschelten gemütlich Richtung City. Wir genossen den Weihnachtsmarkt mit Glühwein und ein feines Nachtessen bevor es zum Hockeyspiel ging. Trotz Niederlage war unsere Stimmung gut und wir fanden rasch ein Nachtlager in Canobbio. So nebenbei, wünschen wir dem FC Canobbio den Abstieg… Genau. Abstieg!

 

Der Sonntag erwartete uns mit Sonne. Beim Kaffee überarbeiteten wir unseren Tagesplan ein wiederholtes mal. So tuckerten wir zurück auf den Monte Ceneri. Wir wollten auf den Cima di Medeglia 1260m. Die sonnendurchleuchteten Birkenwälder mit dem hellem und trocken Gras und Farn gab ein besonders schönes Bild. Wir gelangten dann zu einer im Winter ausgestorbenen Alpsiedlung. Die perfekte und auch sichere Feuerstelle für die schon fast traditionelle Chlouse Cervelat war rasch gefunden. Züpfe, Feigen, Ovoschoggi, Mandarinen und eine Wurst ab dem Feuer. Sonne im Gesicht und eine fantastische Landschaft. Was will man mehr? (OK, viellech no chli Sänf).

Nach der Rast nahmen wir die letzten 45 Minuten Gipfelweg in Angriff. Vorbei an den historisch interessanten Schützengraben vom 1. Weltkrieg, gelangten wir zum Gipfelkreuz. Die Sicht war zwar dunstig aber das Erlebnis und die Landschaft einmalig. Wir waren beide überwältigt ab der Schönheit. Nach der Fotosession war es schon an der Zeit für den Abstieg. Als Route wählten wir den Weg via Prato Grasso. So schön der Weg im Aufstieg war, war er auch im Abstieg. Das Laub raschelte unter unseren Füssen. Die Sonne verabschiedete sich langsam und es wurde wieder kalt. Wir freuten uns auf den SPA Splash Wassererlebnispark.

 

Der Hund lag müde neben dem Camper und wir wollten testen wie Flammy reagiert wenn wir einfach davon fahren… 😆 Schon mit einem breiten Grinsen sassen wir beide im Camper und wollten den Motor starten. Der Motor sprang nicht an, weil das brennen gelassene Licht die Batterie wieder einmal entleerte. Somit war Flammy die Lachende[B)]. Sie kümmerte es nun nicht gross, wie ich die Überbrückungskabel hervorsuchte und Priska nach einer geeigneten Überbrückungshilfe Ausschau hielt. Und da waren Sie schon. Die „Pompieri“ waren ohne Blaulicht unterwegs und halfen uns rasch die Tschuppet wieder zum Leben zu erwecken. Um die Batterie etwas zu laden machten wir einen Umweg nach Bellinzona bevor es zurück zum plantschen ging. Für alle Tierfreunde. Der Hund war dabei….

 

Das Baden, Rutschen und Wellnessen machte viel Spass und gab auch Hunger. Um ca. 22h genossen wir nochmals eine Dünne-runde-Brotteigscheibe-mit-Tomatensoße-und-beliebigen-Belagen-und-obendrauf-Käse-bei-300°-in-den-Steinbackofen-geschoben-und-vier-Minuten-backen-lassen-Kuchen.

Den Gotthardtunnel wollten wir heute noch schaffen. Und da wir ohne Verkehr so gut vorankamen, zogen wir die Fahrt bis nach Zielebach gleich durch. Um 2 Uhr legten wir uns sehr glücklich ins Bett. Ein wunderschönes unvergessliches Chlouseweekend im Tessin geht zu Ende.

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