Eine Woche Wallis: Berge, Suonen, Gletscher und Helikopter

Wieder waren wir mit unserem Camper, der Tschuppet, eine Woche im schönen Wallis unterwegs. Was haben wir wiederum all schönes erlebt und gesehen. Eine Zusammenfassung könnt Ihr hier nachlesen.

 

Fafleralp – Anenhütte Rundwanderung, Samstag 29. Juli 2017

Bereits am Freitagnachmittag reisten wir gegen das Wallis zu. Wie so oft wurde das Ziel spontan entschieden. Heute fiel der Entscheid ins Lötschental zu fahren bereits im Lötschbergtunnel. 😛 

Nach der angenehmen Nacht an der Lonza fuhren wir zum Parkplatz der Fafleralp. Wir starteten die Wanderung Richtung Langgletscher. Von der Lonzabrücke ging es mit einem Aufstieg zum Grundsee. Nach der erneuten Überquerung der Lonza bogen wie ab auf den ungefährlichen weiss blau weissen Bergweg. Dabei durchwanderten wir die vielfältigen Vegetationsstufen des Gletschervorfeldes von der Fafleralp bis zum Gletschertor. Das Gletschervorfeld des Langgletschers ist von der UNESCO ausgezeichnet und das Auengebiet von nationaler Bedeutung. Der weiss blaue Bergweg hatte keine nennenswerten Schwierigkeiten und war problemlos auch mit Hunden zu absolvieren. Wir folgten weiter der markanten Moräne oberhalb des Langgletschers, die einen schönen Blick auf den Gletscher, das ganze Lötschental und die benachbarte Gletscherwelt erlaubt. Die Gletschertore stehen heute noch. Wie lange wohl noch?

Natürlich durfte auch der Abstecher zum Gletscher nicht fehlen. Der kleine Lunch in dieser wunderschönen Gegend schmeckte. Nach dem Gletscherkuss mussten wir wieder etwas zurück wandern bevor wir den letzten Aufstieg zur Anenhütte in Angriff nehmen konnten. In der schönen und modernen Hütte wartete dann die Erfrischung in Form von Rivella und Apfelkuchen.

 

Die 750 Hm mussten wieder vernichtet werden. Im Abstieg ging es direkt von der Anenhütte über Alpweiden durch junge Lärchenwälder zurück zur Anenbachbrücke. Dann noch mit den Hunden durch eine von Priska geliebte Walliser Kuhherde. Doch die Kühe interessierten sich weder für Priska noch für die Hunde. Wir besuchten dann noch den schönen Guggisee. Die Berge spiegelten sich im klaren Wasser. Zurück auf der Fafleralp genossen wir das verdiente Bier.

Jeden Tag eine gute Tat. Ein Ehepaar aus dem Elsass hat Ihren Autoschlüssel im Auto eingeschlossen. (Geht auch mit den heutigen Autos). So nahmen wir diese Zwei mit bis nach Blatten, wo Sie Ihr Ferienhaus hatten. Etwas schmunzeln mussten wir dabei und fragten uns auch wie wir reagieren würden. Und die Geschichte geht noch weiter. Also unbedingt weiter lesen…

 

Ladusuon, Sonntag 30.Juli 2017

Heute standen die Laduson (Ladu Suone) und die Tatz-Giesch Suone auf dem Programm. Andy, der Tanzpartner von Priska, war heute spontan mit uns unterwegs. Beim Bahnhof Hohtenn parkierten wir unsere Schlitten. Mit der Walliser Wärme im Nacken stiegen wir hoch über Ladu zur Spielbielalpj P.1728. Etwas flacher wanderten wir der schönen Suone entlang. Unterwegs rasteten wir und genossen Roggenbrot und einheimische Chnobli Würste. Wir wussten dass die Schlüsselstelle mit den Hunden eben eine Schlüsselstelle sein wird. Aber die Alternativen hatten wir bereit. So war es dann auch. Es wäre zu heikel gewesen die Passage mit Flammy und Schaya zu begehen und wir wollten das Risiko nicht eingehen. So passierten Andy und ich die Schlüsselstelle und durchwanderten die Suone bis zur Fassung und der Jolybachbrücke. Priska und die Vierbeiner nahmen den sicheren Weg. Nicht viel später trafen wir uns wieder bei Joli P.1744.

Auf dem Rückweg wanderten wir der Tatz-Giesch Suone entlang. Das Wetter verschlechterte sich zunehmend und es begann sogar zu Regnen. Auch Donner war zu hören als wir bei der Schlüsselstelle standen. Die steile Stelle war mit Ketten gesichert. Mit gemeinsamer Hilfe meisterten wir mit den Hunden diese Stelle. Der alten Flammy war das runter heben eher egal. Schaya weigerte sich etwas mehr. :-D.  Der schönen Suone folgten wir, bis diese dann definitiv im Berg verschwand. Via Tatz und Chrjzji gelangten wir zurück nach Hohtenn. Unterwegs konnten wir noch zwei Gämsen aus der Nähe beobachten.

Das Western Nachtessen in Gampel schmeckte. Anschliessend fuhren wir noch auf die Moosalp. Mit einem Schluck Schnaps beendeten wir diesen Tag.

 

Augstbordhorn, Montag 31.Juli 2017

Der Wunsch, mal den Geocache Powertrail (35 Caches) auf das Augstbordhorn zu absolvieren hatte ich bereits lange. Schön dass dies an meinem Geburtstag wahr wurde. Gestärkt starteten wir diese Tour um 08:30 Uhr ab der Moosalp. Das Wetter zuerst noch bewölkt, wechselte dann rasch zu Wind und Regen. Der Regenschutz musste montiert werden. Ca. 30 Minuten später zeigte sich bereits wieder die Sonne. Dann kam noch kurz Nebel auf, bevor die Sonne definitiv die Oberhand gewann. Den offiziellen Wanderweg hatten wir längst verlassen und wanderten, wie Geocacher oft, etwas wild durch die Prärie. Nun, so wild oder gefährlich war es nicht. Wir marschierten durchs Törbeltälli zu den Mordssteina. Anschliessend traversierten wir weglos Geröll und Steine Richtung unterhalb dem Augstbordhorn in Richtung Schwarzhorn bis auf den Grat. Von Osten her war dann der Gipfel vom Augstbordhorn 2973m nicht mehr weit entfernt.

Ich machte noch ein zwei Geocache Abstecher, während Priska und Andy bereits auf den Gipfel wanderten. Um 12:20 Uhr stand auch ich auf fast 3000 Meter über Meer. Der überraschende „Häppy Börsdei“ Gesang aus den Kehlen der Gipfelstürmer freute mich dann sehr fest. Eine grandiose Aussicht konnten wir bestaunen. Die Geburitorte, eine Walliser Nusstorte, (Merci Andy) war wie immer fein.

 

Nach dem Lunch und der obligaten Fotosession machten wir uns auf den Abstieg. Dabei wurden auch bereits nächste Ziele anvisiert. Dreizehntenhorn und das grössere der beiden Schwarzhörner. Oder auf der gegenüberliegenden Seite (Gspon) das Mattwaldhorn. Es git no viu. Eifach schön da obe. Über das Violenhorn und den Grat wurden die Höhenmeter nadisnah vernichtet bis wir 16:30 Uhr wieder auf dem Parkplatz eintrafen. Die Caches unterwegs konnten wir gut finden. Die Dosen sind sehr vielfältig und mit viel Liebe gestaltet.

 

Im Restaurant genossen wir dann das verdiente Bier und anschliessend ein sehr feines Lamm- und Rinds Cordon Bleu. Bei einem Jass liessen wir den sehr schönen Tag ausklingen.

Dieser Geburtstag wird mir in bester Erinnerung bleiben. Danke viu mau für aues!

 

Moosalp Runde, Dienstag 1.August 2017

Wir übernachteten nochmals auf der Moosalp. Andy hat uns am Morgen wieder verlassen. Wir wollten heute etwas weniger wandern. Wenn man schon auf der Moosalp ist, sollte man auch das Gebiet Bieltini mit den beiden Seeli Bonigersee und Breitmattensee besuchen. Eine wunderschöne Hochmoorlandschaft mit fantastischen Lärchen und Birkenwälder. Vom Stand P.2121 hat man beste Aussicht. Wir wanderten dabei meist abwärts bis zur Obere Hellela P1607. Unterwegs fanden wir neben wiederum sehr cool gemachten Geocaches auch Pilze. Lärchenröhrlinge und Eierschwämme. In Egga P.1652 trennten sich unsere Wege. Priska und die Hunde zogen den Beeri Coupe im Restaurant vor, während ich wieder auf die Moosalp wanderte um den Camper zu holen.

Das nächste Ziel wäre eigentlich ein Bad im Briger Bad gewesen. Doch es war zu heiss um die Hunde alleine im Auto zu lassen. So kauften wir noch das Nachtessen ein. Pilze und Safranrisotto. Und wenn schon Safranrisotto warum nicht gleich nach Mund, in das Safranmekka der Schweiz fahren? Im Dorf angekommen fanden wir überraschend einen grossen Parkplatz mit bester Sicht in Tal. Perfekt für die 1.August Raketen Show. Ein heftiges Gewitter kühlte dann die ganze Szenerie ab. Kurz darauf hört man bereits die Feuerwehr. Bald war auch auf dem Parkplatz Action. Die Feuerwehr stellte ein Löschbecken auf. Das Gewitter hat zwei kleiner Waldbrände ausgelöst. Die Feuerwehr informierte uns, dass evt. ein Helikopter bald hier landen würde. Wir waren parat und in Pole Position. Der Heli landete aber nicht hier. Er folg über uns hinweg und nahm vom Löschbecken weiter oben das Wasser. Bis in die Dunkelheit war die Crew mit löschen beschäftigt.

Die Feuerwerke rings herum konnten wir dennoch gut beobachten. Um 23h kehrte dann Ruhe ein.

 

Wyssa Suone, Mittwoch 2. August 2017

07:00 Uhr. Helikoptergedröhne. Ruckzuck war Priska aus dem Bett und stand mit T-Shirt und Unterhosen auf dem Parkplatz. Ein paar Sekunden später auch ich. Türe zu, damit die Hunde nicht noch raus kommen. Der Heli landete und wir genossen die Action. Als der erste Spuk vorbei war wollten wir die Türe öffnen. Doch diese war verschlossen. Wahrscheinlich habe ich bei der ganzen Action den Knopf runter gedrückt. Shit. Wir zwei mit den Unterhosen vor dem Camper auf dem Parkplatz. Hunde und Schlüssel im Auto. Helikopter und Feuerwehrmänner ein paar Meter neben uns. Was für ein Bild und ein Déjà-vu. Wir überlegten bereits welche Scheibe wie einschlagen sollen. Oder ob wir die Feuerwehr gleich um Rat fragen sollen, was auch ein bisschen peinlich wäre 😳 . Da kam Priska in den Sinn, dass wir gestern Abend noch die Hecktüre offen hatten und vom Bett aus in die Berge schauten. Zum Glück war diese Türe nicht verschlossen und wir konnten uns selber retten. (Sonst ist diese Türe zu 99% geschlossen… :roll:) 

Anschliessend gab es Frühstück. Der Helikopter landete in dieser Zeit sicher noch viermal auf dem Parkplatz um Material und Personen in das Zielgebiet vom Waldbrand zu bringen. Dem Co-Pilot der warten musste und dem einen Feuerwehrmann der auf Platz war, spendierten wir Kaffee und hatten dabei interessante Gespräche.

 

Dann machten wir uns auch langsam auf in unser Zielgebiet. Die Wyssasuone im Gredetschtal war unser Ziel. Oberhalb von Mund bei P.1478 wo auch das grosse Löschbecken steht, konnten wir uns entscheiden ob wir durch den 1.4 Kilometer langen Stollen ins Tal wandern wollen oder ob wir den Suonenweg begehen. Der Entscheid musste nicht diskutiert werden. Klar war, dass wir den Stollen links liegen liessen und den Weg vom offenen Wasser folgen wollen. Gesagt getan. Wir waren überwältigt von dem schönen und spektakulären Suonenweg. Gewaltige Tiefblicke und der Weg oft auch mit Tunnel gespickt. Bei heiklen Stellen sind auch Sicherungsseile montiert. Immer wieder denken wir auch daran, wie die Suonen damals gebaut wurden. Ufff. Für uns war diese Suone etwas vom Schönsten. Hat auch einen schönen Namen. 😉 
Der Blick ins Gredetschtal war genial. Weiter hinten im Tal genossen wir ein Bad im doch sehr kühlen Wasser. Die Sonne wärmte uns wieder. Eine wunderbare Welt da hinten die uns beiden sehr gefallen hat.
An der Obersta Suone wanderten wir wieder zurück. Doch die Brücke die zur Suone führte war mit etwa 10 Eseln belegt. Sozusagen eine Eselsbrücke. Also wählten wir mit den Hunden die Bachüberquerung. An der gegenüberliegenden Obersta Suone, die nicht weniger toll ist, wanderten wir wieder zurück nach Mund. Das kühle Bier im Schatten genossen wir dann auch sehr.

Auf unserem De Luxe Parkplatz assen wir ein leckeres Raclette mit feinem Wein ADR. Der Blick ins Wallis und in die Bergwelt einfach nur herrlich. Einen sehr würdigen Ferienabschluss.

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1 Kommentar zu „Eine Woche Wallis: Berge, Suonen, Gletscher und Helikopter“

  1. eine tolle Woche in einer top Region: das Wallis liegt uns sehr nahe 🙂

    eine Menge wunderschöner Fotos – und interessante Schilderungen – sind dabei zustandegekommen

    lg Felix

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