Von Goppenstein nach Kandersteg

Von Goppenstein nach Kandersteg? Das ist ja gar nix. Nur 15 Minuten durch den dunklen Tunnel. Aber wir wollten ja etwas Aussicht und so entschieden wir den Weg obe ume mit Abstecher nach Leukerbad zu befahren. Also wir entschieden ging so. Ich bereitete Ellie 4 Vorschläge für eine gemütliche Sonntagstour vor. Dass Sie sich dann für die definitiv längste und mit grob 2000Hm die knackigste Tour entschied, machte mir etwas Bammel. Sie mit über 6000km auf 2 Räder in den Beinen und ich mit keinen 300km… Das kann ja heiter werden.

 

Den Camper am Samstag Abend in Kandersteg abgestellt, waren wir nach der regnerischen aber dennoch erholsamen Nacht am Morgen ausgeruht. Mit dem Bike ging es flott zum Bahnhof und mit dem Zug waren wir in besagten 15 Minuten rasch in Goppenstein. Alles im Rücksack? Ja. Ellie sogar mit der elektrischen Zahnbürste ausgestattet, fuhren wir um 8 Uhr auf der Walliser Seite los. Die Fahrt nach Ferden mit den ersten Höhenmeter auf der Hauptstrasse war ein angenehmes aufwärmen. In Ferden bogen wir links ab und nahmen den Aufstieg zur Faldumalp in Angriff. Der Aufstieg war stets angenehm und gleichmässig. Die Steigung zwischen 10% und 14% auf Teer und Feldwegen. Erfreut waren wir als wir die wunderschöne Alp erreichten. Und kurz vor der Messe konnten wir noch einen Blick in die malerische Kapelle werfen und ein paar Worte mit den Einheimischen wechseln. Nochmals mussten wir aber in die Pedale treten bis wir zum ersten Übergang gelangten. Etwas oberhalb von Oberi Meiggu hatten wir dann bereits 1000Hm in den Beinen.

 

Via Stafel fuhren wir runter zur Untere Feselalp. Die Bremsen quietschten zwar noch etwas, aber Sie bissen zum Glück auch. Von da an brachten wir wieder die Pedale. Weiter ging es auf wunderschönen Wanderwegen «flowig» zur Niwenalp. Etwas unterhalb der Alp brachten wir unser Energiehaushalt wieder etwas in Lot. Weiter geht wieder mal aufwärts zur Bachalp auf 1’936m. Das Bergfest liessen wir links liegen und stiegen, das Bike teilweise stossend nach Oberu hoch. Auf dem Asphaltweg weiter hoch zur Teugmatte 2’134m. Westwärts umkurvten wir das Obere Guggerhubel. Eine wunderschöne Landschaft. Etwas hoch und runter mit dem Bike hatte ich da zu beissen. Mein Oberschenkel zeigt mir an, dass er Energie braucht. Wir legten eine kurze Pause auf der Wiese ein.

 

Dann kam die Kuh mit dem Chörblivelo. Also ich meine die Kuh lag auf dem Weg. Auf der anderen Seite die deutsche Bikerin mit dem Elektrokörblivelo (es hatte wirklich ein Körbli). Beim Ausweichen der Kuh, also die vierbeinige Kuh lag und das Bike wollte ausweichen, legte sich dann das Deutsche Bike urplötzlich hin und warf die Bikerin aus dem Sattel. Noch rasch hat man Ihre Füsse in der Luft gesehen, bevor sie irgendwo im Gras verschwand. Und dann nur noch das uninteressierte Gucken der gehörnten Kuh auf dem Pfad. Weg war Sie. Ein schmunzeln konnten Ellie und ich uns nicht verkneifen. Lange schauten wir aber nicht mehr zu. Nun folgte noch der letzte Aufstieg zur Rinderhütte auf 2312m. (Was für ein passender Name nach diesem tierischen Intermezzo)

 

Nach 2000 Hm und knapp der Hälfte der Wegstrecke gönnten wir uns hier eine Cola und ein Mandelgipfel. Wir freuten uns auf die Talfahrt. Auf zuerst schottrigen Feldwegen und später auf angenehmeren Waldwegen erreichten wir Leukerbad. Rasch waren die 900Hm vernichtet. Aber noch schneller waren wir mit der Gondelbahn wieder 900 Meter weiter oben auf der Gemmi. Hier genossen wir kurz Kaffee und Aussicht. Wir wollten aber weiter.

 

Nun folgte der nächste Teil nach Sunnbühl. Das Wandererwarnglöggeli wurde aktiviert. Aber dennoch mit viel Respekt ging es dem Daubensee entlang zum Berghotel Schwarenbach. Dort über die Terrasse, später durch die Kuhherde und nochmals etwas hoch nach Sunnbühl. Hier die Qual der Wahl. Downhillstecke, Wanderweg oder Bike auf die Gondel verladen. Option 1 war unser Favorit. Für beide war die Downhillstrecke Neuland. Mit der nötigen Vorsicht, wir hatte ja bereits etwas in den Armen und Beinen, nahmen wir die Steilwandkurven in Angriff. Hinten im Kandertal trafen wir wieder auf die offizielle Strasse. Der Weg an der Kander entlang zum Camper war dann noch gemütliches ausfahren.

 

Müde aber überglücklich nach dieser Monstertour trafen wir beim Camper ein. Die erfrischende Dusche und das kühle Getränk aus dem Kühlschrank waren eine Wohltat. Nach der Ermittlung aller GPS Daten waren es mit etwa 2’200 Höhenmeter Bikeaufstieg (ohne Bahn), 53 Kilometer und 7h40min (inkl. paar kurzen Pausen) eine ausgefüllte Tagestour. Ellie hätte wohl noch locker ein paar Höhenmeter hätte strampeln können. Für mich war es für mich für heute genug. Es war eine super schöne Tour die mir lange in Erinnerung bleiben wird. Härzleche Dank!

 

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3 Kommentare zu „Von Goppenstein nach Kandersteg“

  1. Hoï zäme. So e schöni gegend, heit sicher au warm gha, Bravo für die leistig. Es liebs grüessli a euch beidi. Bis bald.
    Mami Susi

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