Brudelhorn 2’791m und Galmihornhütte ufwärts

Ich war am Freitag Vormittag noch etwas im Dilemma. Die Wetterprognosen für das Wochenende waren nicht sehr motivierend. So könnte ich doch den Samstag opfern um das Lauberhorn Rennen im TV zu gucken. Aber Viki versprach mir Sonne im Wallis. Und so konnte ich nicht wiederstehen. Im Goms hatten wir ja noch Pendenzen offen.

 

Brudelhorn 2’791m, Samstag 18.01.2020

 5h20 war Abfahrt in Hindelbank So sollte es uns reichen um den 6.35 Zug in Kandersteg zu erreichen. Mit Kaffee und Gipfeli ging es dann durch den Tunnel ins Wallis. Während wir in das Goms hinein fuhren wurde der Schneefall deftiger und der Nebel immer dichter. Dies machte mir nicht gerade Freude. (Doch besser uspenne und Skirenne luege?) In Münster nahmen wir uns viel Zeit für ein Frühstück im warmen Gebäude. Der Schneefall nahm ab und auch der Nebel verzog sich langsam. Wir werweissten noch welche Tour wir machen wollen und entscheiden uns für das Brudelhorn. Der Aufstieg bis 2440m kannte ich bereits von der sehr tollen Tour aufs Teltschehorn.

 

So starteten wir in Geschinen. Es dauerte keine 10 Minuten bis Colin so viel Schnee im Gesicht hatte dass er nichts mehr sah. (Er isch mir i Skistock inne gloffe. Boing) Als auch dieses Problem behoben war, stiegen wir durch den Breitewald hoch. Vor zwei Jahren war diese Passage eisig. Heute weich und absolut problemlos. Die Sonne wollte sich noch nicht zeigen als wir Unner Flesche erreichten. Nach der Teepause stiegen wir weiter hoch. Auf ungfähr 2’100m erreichten uns dann die ersten Sonnenstrahlen. Viki war glücklich, dass sie Ihr Versprechen halten konnte. Ich war glücklich mit Viki und an der Sonne unterwegs sein zu dürfen. Auf ungefähr 2440m mussten wir entscheiden. Brudelhorn oder Teltschenhorn. Da die 5 Jungs vor uns brav auf das Brudelhorn spurten und wir beide noch nie auf diesem Gipfel waren, war unser Entscheid einstimmig. Die Aufstiegsspur der Jungs war recht sportlich angelegt und führte uns auf der östlichen Seite der zwei Seelis hoch. So erreichten wir den Grat etwas direkter. Der Gipfel lag nun vor uns. Viki vergnügte sich noch etwas an Ihrer Schlüsselstelle, während ich die Aussicht und die Sonne genoss.

 

Der 2’791m hohe Gipfel hatten wir dann für uns. Das Panorama gewaltig schön. Und das Brudelhorn wurde gleich zu Jubelhorn, weil der Feuz die Lauberhornabfahrt gewonnen hat. (Geht doch auch ohne mich vor dem TV 😉 ). Auch wir hatten nun eine Abfahrt vor uns. Wir entscheiden uns für die Abfahrt zum Merezebach. Zwar nicht im feuzischem Tempo sondern eher zwei, drei, ja vier Gänge vorsichtiger. Doch mit der Sonne und mit dem tollem Pulverschnee war dies purer Genuss. Am Merezebach entlang traversierten wir zum P.1842. Brav folgten wir den Spuren von unseren Vorgängern. Denn auch Sie hatten Ihr Auto in Geschinen parkiert. Die Abfahrt durch den Wald am Bach entlang war doch recht steil und etwas fordernd. Da wir direkt nach Geschinen und nicht nach Münster wollten, nahmen wir kurz vor Oberberbel den Weg rechts durch den Wald. «ABK Bhf Geschinen» stand dann weiter unten auf dem Wegweiserschild. Tönt doch gut. Steil ging es nochmals runter und dann war da noch der Bach ohne Brücke. Oder haben wir die Brücke weiter oben verpasst? Dank meiner Ungeschicktheit brach ich mein Skistock noch vor der Bachüberquerung, was mich doch recht ärgerte. Die Bachüberquerung glückte uns beiden dennoch gut und trocken. Nach der letzten kurzen Abfahrt waren wir rasch wieder zurück beim Ausgangspunkt. Knapp noch ohne Stirnlampenseinsatz.

Die Zeit verstrich heute sehr schnell und kurzum wurde es dunkel. Im nahen Restaurant genossen wir ein sehr feines Nachtessen. Suppen Trilogie und Gomser-Cholera. Der Camper wurde auf dem Parkplatz, gleich beim Restaurant zum pfuuse umgerüstet. Müde und häppy legten wir uns engumschlungen unter die wärmende Decke.

 Zum Album:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Galmihornhütte und hoch gegen das Chly Chastelhorn, Sonntag 19.01.2020

Die Heizung hielt uns durch die Nacht im kalten Goms angenehm warm. Der Kaffee und das Frühstück schmeckten hervorragend und gaben uns Saft für den Tag. Der Hang oberhalb der Galmihornhütte und das Chastelhorn waren uns bereits gestern vom Brudelhorn aus aufgefallen. Das wäre doch was für heute.

Da wir erst kurz vor 11 Uhr in Münster auf den Bretter standen, war das Hauptziel einfach mal gemütlich die Hütte zu erreichen. Mit meinem neuen Holzstock, Marke «Leck mi Steinzeit» ging es auch gemütlich auf dem Weg bergwärts. Die Sonne war heute von Anfang an unser treuer Begleiter. Die Bise hielt sich (noch) zurück. Vorbei am grossen Kreuz erreichten wir nach etwa 700 Höhenmeter die unbewirtete Galmihornhütte auf 2’113m.

An der Sonne machten wir es uns gemütlich und knabberten was aus dem Rucksack. Der Hang zum Chastelhorn sah toll aus und reizte uns. Die Besucher in der Hütte waren am Morgen bereits auf dem Chastelhorn oben und telten uns mit, dass der Schnee zwischen Wetterstation und Hütte besser ist als weiter oben. Wir schnallten wieder die Skier unter die Füsse und stiegen bis auf den P.2534. Oben angekommen zog uns die Bise mächtig um die Ohren. Der Hund wollte freiwillig in den Rucksack. (Er kann das sehr gut zeigen). Alle Felle inkl. Hund wurden also rasch verstaut. Noch ein Selfie und dann machten wir uns auf die Abfahrt. Der Schnee war weiter unten definitiv besser als oberhalb der Wetterstation. Aber immer noch gut fahrbar. An der Hütte vorbei ging es wieder zurück auf den engen Waldweg. Im Stemmbogen fuhren wir runter nach Münster. Meine Oberschenkel brannten. Viki spürte ihr Oberschenkel nicht. Entweder waren Ihre Schenkel tot oder erfroren. Meine waren dagegen heiss und mit dem zusätzlichen Hundegewicht noch etwas mehr belastet. Lustig hatten wir es jedenfalls. Und auch mein Holzstock ohne Tällerli machte die Tour tip top mit. Zurück in Münster wurde der Gerümpel in den Camper verstaut. Das Bild vom wärmenden Bad und dem Raclette vor Augen, machte die Fahrt nach Bern etwas interessanter.

 

Wow, was war das wieder für ein tolles Wochenende. Das Wetter war um einiges besser als gemeldet. (Viki hat es ja versprochen). Der Schnee und die Bergwelt im Wallis einfach genial. Und das noch mit jemandem zu erleben den man liebt. Einfach nur perfekt.

 

Die Bilder:

 

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