Mönch, 4’107m

Wichtig ist: Helm, Klettergurt, Steigeisen, Mütze, Handschuhe, Pickel und Sonnenbrille. Diese Sachen musste ich einpacken. Aber ich wusste nicht für wohin…

Erst am Freitagabend als ich den lieben Brief von Viki las, dass wir am Samstagmorgen den 7:07 Zug Richtung Wengen besteigen werden, fiel mir nach etwas kombinieren das Zwänzgi runter. Und so fuhren wir am 1. August in besagtem Zug gegen die Kleine Scheidegg zu. Die Gipfel von Eiger und der Jungfrau waren zu sehen. Der Mönch stand im Nebel.

Auf dem Jungfraujoch wurden wir von Christoph, unserem Bergführer begrüsst. Über den offiziellen Gletscherweg wanderten wir im bereits sehr weichen Schnee der Mönchsjochhütte entgegen. Das Wetter war jetzt schon wechselhaft und es sollte auch den ganzen Tag so bleiben. Wir seilten uns an und querten den Gletscher zum Einstieg. Es hatte eine Gletscherspalte und ich testete mal ob meine beiden Vorderleute auch wach sind. Sehr zur Freude von Viki, wurde ich am gestreckten Seil aus der Spalte gerettet. Und ich wusste nun auch, dass auf meine Vorderleute Verlass ist. (So schlimm war es denn auch nicht gell…)

Nach der kurzen Kletterei beim Einstieg ging es in gemütlicher Kraxlerei weiter zum P.3’882. Es wurde warm und die Jacke verschwand im Rucksack und die Sonnenbrille wurde montiert. Aber keine 15 Minuten später wurde es wieder dunkel und es begann zu schneien. Also wieder Kleider anziehen und Sonnenbrille im Rucksack verstauen. Es donnerte aus der Ferne. Plötzlich hatte ich das Gefühl als das mir jemand die Kapuze vom Kopf ziehen würde. Ein leichtes kribbeln auf dem Kopf. Und dann begann auch der Pickel hinten am Rucksack zu surren. Die Stimmung war geladen und kurz darauf donnerte es auch. Ich hatte sowas vorher noch nie erlebt. Wir duckten uns. Viki zwar etwas später als die anderen. Wir warteten etwas ab und kurz darauf stand auch die österreichische Dreiergruppe bei uns. Der eine hielt noch freudig seinen Pickel in die Luft und sprach stolz, dass sein Pickel immer noch surre. Unser Bergführer meinte dann nett aber bestimmt, dass es wohl besser ist wenn er seinen Pickel jetzt runternehme.

Die Gewitterzelle verzog sich und das Zeitfenster meinte es auch gut mit uns. So stiegen wir weiter hoch. Bald mal zogen wir die Steigeisen über die Bergschuhe. Durch das warme Wetter war der Schnee auch auf dieser Höhe (4000m) sehr weich und pflüdrig. Bald mal standen wir auf dem Schlussgrat der uns zum Gipfel führte. Etwas schmal und ausgesetzt. Vollste Konzentration war nun noch gefragt. Das wir auf dem Grat noch entgegenkommende kreuzen mussten, forderte nochmals etwas mehr Schnauf bei der sonst schön dünnen Luft. Etwas verkrampft aber dennoch sicher und erleichtert, erreichten wir den Gipfel des Mönchs. Mein erster 4000er. Dies am 1. August. Ein Riesengeschenk von Viki zu meinem Geburtstag. Und das auf einem Gipfel den ich mir im innerlichen auch gewünscht habe. (Die Walliser 4000er wollten uns ja nicht).

Wow. Was für ein Geschenk. Was für ein Glückstag!!! UNVERGESSLICH, STOLZ, EINMALIG!!!

Auch das Wetter meinte es gut mit uns und wir hatten ein kurzes Zeitfenster mit toller Aussicht. Doch in der Ferne zogen bereits wieder dunkle Wolken auf. Also war die Gipfelpause mit etwa 5 Minuten recht kurz. Wieder über den schmalen Grat balancierten wir zurück. Ich an der Front, Viki an meinem Rucksack und der Bergführer als Sicherung hinter uns. So absolvierten wir den nicht ganz einfachen Grat sicher und gekonnt.  Durch den weichen Schnee stampften und rutschten wir runter, zurück in das felsige Gelände. Die Steigeisen verstauten wir bald mal im Rucksack. Kraxelnd stiegen wir wieder runter zum Ausgangspunkt auf den Gletscher was absolut problemlos ging. Die Mönchsjochhütte war nicht mehr weit und ein Besuch musste noch sein. Das Heukaffee mundete uns ausgezeichnet.

Unterdessen regnete es. Wir mussten noch zurück zum Joch. Der Marsch zurück zum, Jungfraujoch durchnässte uns. Jedoch blieb der Pickel stumm. Beim Jungfraujoch angekommen durchkreuzten wir noch die Katakomben und besuchten den Eispalast wie den Lindt Shop wo wir dank Thomas und Susi sehr gut bedient wurden (Schlemmer).

Mit dem Zug fuhren wir zurück nach Lauterbrunnen. Die nassen Kleider wechselten wir mit trockenen. Das feine Schweizer 1. August Menu im Restaurant, wie das tolle Feuerwerk am Staubbachfall waren der perfekte Abschluss für diesen genialen und unvergesslichen Tag mit mindestens 4’107 Überraschungen. Herzlichen Dank liebe Viki für dieses megaschöne und unvergessliche Geschenk. Ha di fescht lieb!

 

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