Grenzerfahrungen im Tessin

Viki, Colin und ich wollten mal etwas Grenzerfahrung sammeln. Und da das Wetter im Tessin deutlich sonniger war, düsten wir durch den Gotthard in den Süden. Mit dem B&B Restaurant Ombrone in Lugano fanden wir ein sehr freundliches und gutes Hotel, das auch für uns kochte. Also nicht das Hotel kochte für uns, aber der Koch 😊. Wir waren bis auf den letzten Abend die einzigen Gäste, was eher wegen Corona was zu tun hatte und sicher nicht wegen dem Angebot.

Gazzirola, 2’116m

Wir bestellten das Frühstück auf 8 Uhr. Das heisst um 8 Uhr kam erst der „Capo“ mit dem frischen Brot. Doch das Warten hat sich gelohnt und wir genossen ein sehr feines Frühstück. Mit dem «Sugi» fuhren wir nach Colla das hinten im gleichnamigen Tal liegt. Unser Ziel, der Grenzberg Gazzirola, konnten wir schon hier aus sehen. An der warmen Sonne und mit den Schneeschuhen an den Füssen machten wir uns an den Aufstieg. Es waren heute mehr Schneeschuhwanderer unterwegs als Skitourer. Bei dem eher knappen und harten Schnee, waren die Schneeschuhe heute wie auch die kommenden Tage im Tessin die bessere Wahl. Vorbei an den Häusern bei Barchi di Colla und den letzten Birken waren wir bald im offenen Gelände. Je näher wir uns dem Rücken näherten, desto frischer und stärker wurde der Wind. Ab ca. 1’800m waren wir dem Wind richtig ausgesetzt. Doch der Aufstieg wärmte. Auf dem Gipfel machten wir nur eine sehr kurze Fotopause. Wir wollten weiter südlich. Entlang der Grenze zu Italien marschierten wir auf den etwas tiefer gelegenen Gipfel mit dem Kreuz. Warum das Kreuz hier aufgestellt wurde und nicht auf dem Hauptgipfel weiss ich nicht. Doch die Aussicht beim sehr grossen Kreuz war sehr lohnend. Auch war es hier etwas weniger windig.

Wir entschlossen uns über den Hauptgipfel wieder abwärts zu marschieren und die Pause an einem windstillen Ort zu machen. So packten wir auf ca. 1’500m bei einem sonnigen Plätzli unsere Sandwiches aus dem Rucksack. Tolles Plätzli und genug Zeit zum rasten und sünnele.

Gemütlich stiegen wir anschliessend wieder zu den Häuser bei Barchi ab. Den Sonnenuntergang wollten wir von hier aus beobachten. Vor einem Haus stellte ich ein Bänkli auf und wir genossen den Sonnenuntergang und anschliessend den Abstieg bis zum Auto.

Fotos Gazzirola:

 

 

 

 

 

Monte Boglia, 1’516m

Wieder waren wir pünktlich um 8 Uhr beim Frühstück. Und wieder kam Antonio pünktlich um 8 Uhr mit frischem Brot zur Türe rein. Italienische Gelassenheit. Und so genossen wir auch das zweite leckere Frühstück.

Anschliessend fuhren wir nach Monte Brè, wo wir auch einen Parkplatz fanden. Der schattige Weg gegen Materone wurde immer schneebedeckter und eisiger. So zogen wir unterwegs die Schneeschuhe an. Auf dem Weg zum Sasso Rosso, wo die Sonne den Schnee schon weg geschmelzt hatte, mussten wir die Schneeschuhe wieder ausziehen. Sah doch gschisse aus mit den Schneeschuhen ohne Schnee. Obschon es weiter oben wieder Schnee hatte, blieben die Schneeschuhe auf dem Rucksack. Nicht zum Trotz, sondern weil es auf dem Wanderweg auch ohne ganz gut ging. Nach ein paar Zick Zack Wenden waren wir auf dem Schlussgrat zum nächsten Grenzberg Monte Boglia. Auch hier wieder die Grenzerfahrung nach Italien. Auf dem ungefährlichen Grat wanderten hoch zum Gipfel. Wir waren nicht die einzigen die da oben die Sonne genossen. Ist es doch Sonntag und ein beliebter Gipfel. Jedoch waren wir die Einzigen die Spareribs im Rucksack hatten. Ätsch! Alle drei hatten Freude am „gnagen“.

Bis zum Sasso Rosso stiegen wir auf dem gleichen Weg ab. Bei der Verzweigung bogen wir rechts ab. Via Carbonera und Val’dei Cugnoli erreichten wir wieder den Parkplatz. Wir fuhren runter an den See nach Gandria. Zu Fuss, anders geht es dort nicht, schlenderten wir durch das malerische und sehr schön gelegene Dorf. Wir erkundeten dabei viele der unzähligen Gässli und Treppen. Richtig schön da zwischen Palmen und Olivenbäumen.

Monte Boglia Fotos:

 

 

 

 

 

Monte Bar, 1’816m

Wieder waren wir pünktlich um 8 Uhr bei Frühstück. Heute war Onkel Toni jedoch bereit, da ein anderer Gast noch früher frühstücken wollte 😉

Nach dem Checkout fuhren wir nach Bidogno. Auf 918 Meter parkierten wir das Auto stotzig ins Bord. Bis zu den Häuser bei Borisio behielten wir die Schneeschuhe noch am Rücken. Ab hier ging es diretissima hoch zum Motto della Croce. Nur eine kurze Pause. Der Wind war frisch und wir wollten eh weiter. 200 Meter weiter oben auf 1632m ist der Caval Drossa. Colin war natürlich der erste der stolz oben stand und auf uns warten musste. Auch hier bei frischem Wind nur eine kurze Pause. Wir wanderten runter auf den Sattel, wo ein Forschungszelt stand. Das Windrädli drehte wie verrückt. Es dauerte nicht lange bis wir geschützt unseren Lunch einnehmen konnten. Wir entschlossen uns trotz dem Wind noch auf den Monte Bar zu steigen. Das war sicher keine schlechte Entscheidung und wir wurden auf dem flachen Gipfel mit einer wunderschöne Aussicht belohnt. Matterhorn, Nadelhorn aber auch die kleineren Gipfel die wir in den letzten zwei Tagen besucht hatten.

Es dauerte 20 Minuten, bis wir in der Capanna Monte Bar uns einen warmen Kaffee kochen konnten. Nach dem Kafi ging es oberhalb der Waldgrenze wandernd bzw. traversierend und die Höhe haltend weiter, bis wir wieder beim Kreuz Motto della Croce standen. Sicher nicht der bequemste Weg da sehr abhaltend. Aber der schönste, da gegen die Sonne und die schönen Berge. Vom Kreuz ging es wieder runter, wo wir die Schneeschuhe vor ein paar Stunden angezogen haben. Hier war auch ein perfekter Platz um den nächsten Sonnenuntergang zu bestaunen. Die Sonne ist weg, aber das wahre Lichterspiel fand erst nachher statt. WOW! Aber nun wurde es frisch und dunkel und wir stiegen definitiv runter zum Auto.

In den Nachrichten dann die Info vom gesperrten Gotthardtunnel. So holten wir in Bellinzona noch eine Takeaway Pizza, Tiramisu und sonst noch viel Süsses und Salziges. Als das meiste im Bauch verschwunden war, nahmen wir den Heimweg in Angriff. Ohne Stau ging es zurück in die verschneite Winterlandschaft änet dem Gotthard.

Mit der Grenzerfahrung waren nur die Wege an der Grenze Schweiz/Italien gemeint. Alle Touren waren sehr einfach und sicher. Wir kamen definitiv noch nicht an unsere Grenzen 😉 .

Monte Bar Album:

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1 Kommentar zu „Grenzerfahrungen im Tessin“

  1. cooles projekt „grenzerfahrung tesdin italien“:
    welche neue wege und gipfel ihr dabei entdeckt habt steht erlebnisreich in deinem bericht‼️ die bilder dazu lassen mich teilnehmen: schön u tschüss. lgdo

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