Barrhörner und Schöllihorn

Der Hund in den Ferien und auch wir in den Ferien. So konnten wir auch mal was machen ohne den Vierbeiner. Die Bikes parkierten wir auf 2’280 m unterhalb der Turtmannhütte. Zu Viki sagte ich noch, dass wir eigentlich auch eine Velopumpe deponieren sollten. Wir marschierten über Holustei zurück zum Parkplatz vom Auto. Durch das schöne Turtmanntal fuhren wir zum gebuchten B&B in Turtmann. Die Unterkunft in „Thurelle“ war sehr schön. Jedoch liess die Gastronomie in Turtmann zu wünschen übrig.

Die Nacht war ruhig und mit dem ÖV fuhren wir von Turtmann nach Visp, weiter nach St. Niklaus und mit der Seilbahn hoch nach Jungen. Hier wartete bereits der Nebel auf uns. Über zuerst satte Wiesen und durch die Kuhweide, dann über Geröll kamen wir auf die Wasulücke. Der letzte Abschnitt war mit Seil gut gesichert und auch etwas Steinschlag gefährdet. Die Topalihütte, unsere nächste Unterkunft, war vom Pass aus in Sichtweite. Auf dem Weg zur Hütte wurde es auch sonniger und wir konnten die ersten Edelweiss entdecken. In der Hütte nisteten wir uns ein und genossen Walliser Weisswein. Es waren auch Lehrlinge der Firma Bosch in der Hütte. In einer Lehrlingswoche bereiteten sie die Wanderwege auf. Die Lehrlinge im ersten Lehrjahr mussten am Abend vor den Hüttengästen singen. Sie sangen leise und scheu. Eine Stunde später, draussen mit Alkohol, sagen sie deutlich lauter. Etwas nach 22h und nach ein paar Aufforderungen der Hüttencrew und der Lehrkraft war dann auch bei Ihnen Nachtruhe angesagt.

Unsere Köpfe sahen am Morgen frischer aus, als die der Lernenden. Wir wanderten auf dem weiss blauen Wanderweg hoch zum Schöllifirn, oder das was davon noch übrig ist. Mit den Steigeisen auf dem Eis ging der Aufstieg einfacher als ohne Steigeisen über das Geröll. Der Bergschrund passierten wir vorsichtig, aber dennoch zügig. Es löste sich immer wieder Geröll und es taut alles auf. Über den gut gesicherten Steig erreichten wir das Schöllijoch. Pause.

Die beiden Barrhörner konnten wir sehen und es war nicht mehr weit. So wanderten wir auf den rot weiss markierten Wegen auf die höchsten wanderbaren Gipfel der Schweiz. Ab und zu hatten wir auch Aussicht auf Nadelhorn, Dom und Co. Das Wetter war sonst sehr angenehm. Auf dem Üsser Barrhorn hatte Viki die Idee noch auf das Schöllihorn zu wandern. OK. Dann liefen wir wieder runter zum Schöllijoch und wanderten auf der anderen Seite hoch zum 3’500 m hohen Gipfel. Auf dem gleichhohen Sustenhorn hat man ein 360° Panorama. Auf dem Schöllihorn mit den nahen und umliegenden 4000er hat man eine andere Aussicht. Aber wunderschön, näher am Gletscher und etwas ruhiger als die Barrhörner. Der Abstecher hat sich mehr als gelohnt, denn auch die karge und mondartige Landschaft wusste sehr zu gefallen.

Nun wartete immer noch 1’200 Höhenmeter Abstieg auf uns. Auch der Rückweg gefiel uns sehr und war abwechslungsreich. Bei der Turtmannhütte stärkten wir uns noch mit Aprikosentorte und Kaffee. Bald waren wir wieder bei den Bikes. Und genau. Meines hatte hinten einen schleichenden Platten. Mit dem Gewicht auf dem Vorderrad fuhr ich vorsichtig ins Turtmanntal. Auf dem Parkplatz kein Biker und keine Pumpe weit und breit. Auch bei den ersten Ferienhäuser Fehlanzeige. Aber beim Hotel in Gruben? Nein auch da nicht. Aber beim nächsten Haus hatte ich Glück und konnte Luft geben. Nicht planmässig entschieden wir uns in Oberems ein Hotelzimmer zu nehmen. Die Luft im Pneu reichte gut, um am anderen Tag eine Tour ins Ginals zu unternehmen und dann nach Turtmann zu fahren. Aber die Pumpe ist ab sofort immer bei den Bikes 🙂

Die Fotos:

Teilen:

1 Kommentar zu „Barrhörner und Schöllihorn“

Schreibe einen Kommentar zu Sandrine Kommentieren abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert