9 Tage in Frankreich unterwegs. 200 Geocaches und etliche Kilometer bis ans Meer. 2-3 Kurven durch die Berge und 1000ende Eindrücke. Alles kann ich hier beim besten Willen nicht zum Besten geben. Ich werde versuchen ein paar besondere Rosinen rauszupicken, obschon die erste Nacht definitiv nicht dazu gehört. Die Koordinaten waren 503’982, 135’616 und der Lärm war dementsprechend… Männlein schlief zwar einigermassen gut, doch Weiblein eher weniger. Egal es wurde nur noch besser.
Auf dem Weg zum Mont Revard wurden ein paar Caches gefunden, die eher und besser zu Fuss, als mit dem Bike erreichbar wären. Doch nach einer Routenänderung, machte dann das hochfahren definitv mehr Freude. Und das herunterfahren durch die schmalen, steilen und engen Waldwege machte dann beiden riesigen Spass. Die ruhige und kühle Nacht auf fast 1500m in der Nähe vom Col Revard, lies dir letzte Ruhestätte vergessen.
Für den nächsten Tag wartete der Klettersteig „via ferrata Jules Carret“ (Le P’tchi) auf uns. Priska mit einem eher mulmigen Gefühl, erklimmte den knackigen Steig im „Bauges-Massiv“ mit Bravour. Die 1-stündige einsame Wanderung durch den kühlen Wald bis auf den Croix du Nivolet 1547m war rasch bewältigt. Bei diesem gewaltige grossen“Croix“ erwartete uns neben der super Aussicht auf Aix-les-Bains, auch eine Menge an Toristen in Sandalen. Also musste logischerweise ein Parkplatz in der Nähe sein… Nach dem kurzen Imbiss zogen wir wieder den einsamen Weg entlang, zurück zur Tschuppet.
Wir fuhren gemütlich auf Neben und Hauptstrassen Richtung Süden. In der Chartreuse Region hatte die Fahrerin plötzlich ein glänzen in den Augen, dass mir sagte, dass Sie nochmals Lust auf einen Klettersteig hatte. In kurzer Zeit war der Klettersteigführer durchforstet. Der Weg führte uns nun mehr links nach St-Pierre-d’Entremont. Im kleinen Dorf das durch einen Fluss von den Regionen Isère und Savoie getrennt wird, genossen wir auf Isère Seite eine super leckere Pizza mit einheimischen Bier. Dabei vergnügten wir uns auch im Boule spielen. (Bitte nicht fragen wer das Spiel gewann 😆 )
Nach der Morgenstärkung zogen wir gleich los auf den Klettersteig „via ferrata de Roche Veyrand“. Nach Hängebrücken, luftigen Querungen und einem Überhang in der Schlussstelle, erreichten wir den Ausstieg. Der Aufstieg zum Gipfelkreuz war wie fast immer „Pflicht“. Die 580Hm auf den 1429m hohen Roche Veyrand waren recht steil. Die Aussicht wiederum fantastisch und dieses mal waren wir alleine. Nach ein paar Kapriolen beim Gipfelkreuz stand der Abstieg ca. 800Hm vor uns. Wow, der hatte es auch in sich. Sehr steil mit Drahtseilen jedoch gut gesichert. Nicht zu unterschätzen.
Nach der Ankunft im Tal und der Kühlung unsere Füsse im Fluss, fuhren wir gemütlich weiter nach ja Süden. Denn Priska musste am Sonntag Abend zum „poltern“ in La Grau du Roi sein.
Nun folgten einge Tage mit Geocache Powertrails. Per Bike und „a pied“ waren wir in der Region Drôme, Ardèche und Gard unterwegs. Auf abwechslungsreichen, sonnigen und stacheligen Wegen fanden wir viele schöne Caches. Wir stiegen auf Hügel, kletterten über Felsen und besuchten Grotten, Dörfer und Châteaus die wir ohne unser Hobby wohl nie besucht hätten. Nebst sehr vielen schönen Eindrücken von diesen Gegenden, blieben auch ein paar Kratzer als Andenken an unsere Cacheausflüge in Dornen und stacheligen Gebüsche. Die Nächte verbrachten wir immer an sehr besonderen Orten. Besonders in Erinnerung bleibt sicher die kleine Kirche die einsam in der Landschaft stand. Denn an diesem besonderen Platz erlöste sich in der Nacht ein sehr starkes Gewitter und es „hudelte“ uns im Vollmondschein in der Tschuppet durch.
Am Sonntag besuchten wir das sehr touristische aber auch interessante und schöne Aigues Mortes. Anschliessend übergab ich Priska in Le Grau du Roi den 5 Polterfrauen „Amies pour la vie“. Es zog mich wieder zurück nach Richtung Norden. Für mich hatte es hier zuwenig Berge und zuviele Leute.
In Laudun besuchte ich das „Camp de César“. Nebst Ruinen und beachtlichen Felsen, es ging schon toll herunter, waren auch noch ein paar Caches zu finden . Nach 7h zügigem kreuz und quer wandern durch die sehr abwechslungsreichen und fantastisch schönen Wälder, mussten nun definitiv „richtige“ Berge her.
So fuhr ich via Albertville nach La Giettaz wo ich auch nachtete. Für den 12.8. hatte ich mir den Klettersteig „via ferrata Yves Pollet-Villard“ auf dem Col des Aravis entschieden. Ich wusste, dass dieser Steig an schönen Tagen und vorallem am Wochenende sehr stark besucht wird. Darum meide ich diese Steige eher, oder begehe diese zu „Unzeiten“ wo niemand oder nur wenige Leute unterwegs sind. Es war Dienstag und in der Nacht regnete es auch kurz. So wagte ich es. Was ich auf dem Klettersteig erlebte war aber nicht wirklich toll. Der Steig war sehr speckig und überloffen. Die Gruppen vor mir sehr langsam und unsicher. Aber egal ich hatte ja Ferien 😎 . Nach dem Ausstieg zog es mich noch höher hinaus. Spontan habe ich mich den zwei Franzosen angeschlossen, die so wie ich verstanden habe, auch noch höher hinauf wollten. So wanderten und kletterten wir noch eher planlos hoch. Bis auf einen namenlosen, 2500m hohen Spitz zwischen „Pointe des Aravis“ und Pointe des Verres“. Für ein paar Augenblicke zeigte sich sogar noch ein Steinadler. Die überwältigende Aussicht auf den Mont Blanc und in den Schweizer Jura war gewaltig. Die Franzosen nahmen schon den Abstieg unter die Füsse, während ich noch die Aussicht, die Ruhe und die Sonne genoss. Der Solo-Abstieg über eine nicht ganz offizielle, dafür steile Route ging ich sehr vorsichtig an. Denn es lagen noch 1100Hm vor mir.
Gesund und sehr erfreut setzt ich mich in den Camper. Die verdiente Dusche auf dem Camping genoss ich ausgiebig. Das feine Tartare in der schönen alten Stadt Annecy war auch nicht zu verachten. Noch mehr genoss ich es in Annecy, Priska wieder in die Tschuppet aufzuladen. Wir verbrachten die letzte Nacht in Frankreich auf dem Col de la Colombière. Leider lies das Wetter es nicht mehr zu, den wohl ruhigeren Klettersteig „Tour de Jallovre“ am Mittwoch zu begehen. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir kommen wieder in die Savoyer Alpen und auch in das unfassbar schöne Chartreuse-Massiv.