Ja, es gibt uns noch… Nachdem wir ein paar Schneeschuh-Toren im Jura unternommen hatten sind wir jetzt wieder mal im Berner Oberland unterwegs. Das Valentinswochenende steht bevor und Priska hat, zu meiner Freude, sich was spezielles einfallen lassen.
Das Wetter sah zwar nicht sehr vielversprechend aus. Dennoch packten wir unsere sieben Sachen und tuckerten das Simmental hoch. Als Tagestour hatten wir geplant, mit den Schneeschuhen vom Rellerli nach Zweisimmen zu laufen. Doch je weiter wir das Simmental hinauffuhren, desto bewölkter zeigte sich das Wetter. So, entschieden wir kurzfristig in der Region Weissenburg eine unbekannte Tour zu starten. Den Schlitten, sprich Auto, parkierten wir etwas südlich von Weissburg beim Scheidweg. Kurz darauf montierten wir schon die Schneeschuhe und der Weg führte uns steil den Wald hinauf. Nach dem Waldstück erwartete uns eine schlechte oder sogar keine Spur. Auch der Schnee war sehr schwer. Das gehen war mit den Schneeschuhen nicht ganz einfach und auch Flammy kämpfte sich sehr tapfer aufwärts. Kurz darauf entdeckte Priska auf einem Baum, einen Luftballon mit einer Karte die von einem Wettbewerb stammte. Mit maximalem strecken und einem maximal ausgefahrenen Teleskopstock konnte Beat den Ballon aus den Ästen befreien. „Tiago“ wird sich nun freuen das sein Ballon gefunden wurde. Auch wir freuten uns sehr uns konnten ab der geglückten Befreiungsaktion lachen. Bereits 100 Meter weiter vorne, entdeckten wir ein sehr liebevoll geschmücktes Grab von einem Mann, der beim Holzfällen tödlich verunglückt war. Ein emotionales Gedicht das am Baum angebracht war, drückte uns beim lesen Tränen in die Augen. Auch wenn seit dem Unfall schon 4 Jahre vergangen sind und wir die Familie nicht kennen, so wie wir auch den Luftballonjunge „Tiago“ nicht kennen, so liegt doch auch das Glück und Leid so nahe beieinander.
Still und fernab von jeglichem Tourismus zogen wir nun unsere Spur weiter durch den Schnee. Die Sonne wärmte uns und der zähe Aufstieg wärmte uns noch mehr. Noch knapp 600Hm Aufstieg, bei einer kleinen Alphütte (Zigerstalde P.1416) entschieden wir uns was zu futtern und die Aussicht und Sonne zu geniessen. Nach der Einschätzung des Geländes, Route und Uhrzeit entschieden wir uns wieder den gleichen Weg zurück zu gehen. Auch wenn wir beide das nicht unbedingt gerne machen. Doch Sicherheit geht vor. Runter ging der ganze Weg definitiv einfacher. Flammy und wir hatten unseren Spass im Schnee.
Zurück beim Auto setzten wir unsere Fahrt Richtung Gstaad fort. Weil die Tschuppet noch im Winterschlaf ist wurde nun kurzfristig in der Region ein Hotel gesucht, was nicht ganz einfach war. Die Wahl (eigentlich hatten wir fast keine Wahl) fiel auf das Wildhorn in Lauenen. Das Hotel ist sehr liebevoll ausgestattet und zeigte sich als perfekte Unterkunft. Kurz duschen und aufpeppen und schon ging es auf zum speziellen Nachtessen. Mit der Gondel fuhren wir auf die Höji Wispile. Dort hatte Priska einen Tisch reserviert und wir genossen ein ausgezeichnetes Fondue Chinoise. Frische und hausgemachte Zutaten, schönes Salat und Fleischbuffet… Einfach wunderbar. Und Dank dem lieben Onkel vom Nachbartisch hatte auch Flammy ab und zu was leckeres vom Buffet.
Nach dem Essen wieder gemütlich mit der Gondel runter und müde ab ins Bett zu den Hirschen.
Der Sonntagmorgen zeigte sich zuerst bewölkt und mit Schneegestöber. Wir genossen ein sehr feines und urchiges Frühstücksbuffet. Wir entschieden uns zum Lauenensee zu wandern. In der Annahme, dass der Weg ja oft begangen wird und daher gut plattgedrückt ist blieben die Schneeschuhe im Auto liegen. Wir wanderten aber nicht auf der Touristenautobahn, sondern mehr ostwärts oben im Hang. Die Sonne zeigte sich immer mehr und am Anfang war der Weg auch noch ein Weg. Doch immer mehr waren wir uns reuig die Schneeschuhe nicht dabei zu haben. Während Leichtgewicht Flammy locker über den Schnee wanderte, sanken wir bei jedem Schritt knietief ein. An ein zügiges Vorwärtskommen war nicht mehr zu denken. Die Herzfrequenz stieg, während die Beine immer wieder tief im Schnee versanken. Der Ingwertee aus dem Rucksack war auch nicht gerade der Hit. Dafür genossen wir die Sonne umso mehr. Am Lauenensee angekommen freuten wir uns auf ein wärmendes Getränk. Doch das Restaurant war proppenvoll und ausgebucht. Und als dann noch drei Pferdekutschen mit Gucci Taschen und Pelzträgerinnen eintrafen, waren wir mit unseren Bergklamotten definitiv nicht mehr am richtigen Ort. Dem offiziellen Wanderweg folgend, marschierten wir zurück nach Lauenen. Dort angekommen genossen wir bei einem Kaffee, die Sonne und die schöne umliegende Bergwelt. Wir philosophierten und träumten was wir da oben noch alles unternehmen könnten.
Nach der Heimfahrt via Bulle und bei dem anschliessenden gesunden Nachtessen, schlossen wir das wunderschöne Valentinswochenende ab. Herzlichen Dank Priska für die geniale Zeit. Ich freue mich schon jetzt auf mehr. Love you
Hallo Beat
Hier ist die Birgit aus dem strellson Shop.
Grüssli