In gewissen Kantonen gibt es Feiertage, wo die meisten Angestellten nicht mal wissen was sie genau feiern. Am Donnerstag war wieder so ein Feiertag im Kt. Solothurn und Priska machte am Freitag auch gleich die Brücke. Sie genoss 2 prächtige und sonnige Wandertage alleine mit Hund im Berner Oberland. Eine Wanderung durch das Gasterntal bis Heimritz P.1724 tags darauf via Allmenalp und Bunderchrinde bis nach Adelboden. Evtl. erscheint ja davon auch noch ein Bericht.
Da ich noch arbeiten durfte reiste ich erst am Freitagabend ins Oberland. Innerhalb 10 Minuten waren meine 7 Sachen zuhause gepackt, ich geduscht und schon auf dem Bike Richtung Bahnhof. Um 19:45 wurde ich beim Bahnhof Kandersteg von Priska und Flammy in Empfang genommen. Bei Kaffee und Kuchen wurde der Samstag geplant, bevor wir uns im Camper zu Ruhe legten.
Um 7h war Tagwach. Im nahen Restaurant schlürften wir einen Kaffee und vis a vis im Volg wurde ein kleiner Lunch gepostet. Unser Plan mit der Seilbahn nach Sunnbüel zu fahren und von dort über den Gemmipass nach Leukerbad zu wandern, hatte bis zur Bergstation Sunnbüel und Priskas Frage „Cha me dert ufe“ bestand. „Logisch cha me dert ufe“ antwortete ich und wir blickten beide in die Richtung vom Unteren Tatelihorn (2497m). Ich kannte das Tatelihore von einer Skitour und es war mir noch präsent was uns an einer gewissen Schlüsselstelle erwarten könnte. So liessen wir die Touristen Autobahn auf der Höhe Arvensee rechts liegen und steigen hoch Richtung P2004. Die Schlüsselstelle war so wie erwartet. In einer Chrinne lag noch viel Schnee und untendurch floss ein Bach. An gewissen Stellen war ein Überqueren schlicht unmöglich wegen den zu hohen Schneemauern, und andere Stellen waren unsicher da man die Dicke der Schneebrücke nicht einschätzen konnte. Die Situation war analysiert und besprochen. Mit einem kleinen Umweg konnte der Bach schneefrei und sicher überquert werden. Die Wanderung ging gefahrlos weiter. Punkt 12h standen wir auf dem Gipfel und konnten die gewaltigen Tiefblicke ins Gasterntal, nach Kandersteg und Aussicht auf die umliegenden Gipfel bewundern. Nach dem Lunch und dem Sonnenbad machten wir uns nach einer Stunde bereit zum Abstieg. Rasch und sicher waren wir wieder unten bei unserem Abzweiger in der Spittelmatte. Nach dem Besuch derArvenseeli, ein Taucher war dort am Tauchen, entschieden wir uns noch einen Multi Cache runter ins Gasterntal zu absolvieren. Durch die steile und wilde Schlucht gelangten wir ins wunderschöne Gasterntal. Unterwegs hatten wir sogar das Glück einer der seltenen und geschützten Frauenschuh Pflanzen zu bestaunen. Nach dem verdienten Panasche im Waldhaus wanderten wir durch die Chluse den Finalkoordinaten vom Cache entgegen. Doch leider konnten wir den Cache nicht finden. Ein Gewitter zog auf und so entschlossen wir uns den Cache „links“ liegen zu lassen. Nochmals in den Volg um den Proviant, insbesondere einheimischer Käse für das Frühstück und den Sonntagslunch zu posten und auch Wasser auffüllen beim Dorfbrunnen von Kandersteg, waren die Ämtli vor dem Nachtessen. Bei dem feinen und gemütlichen Essen liessen wir den prächtigen Tag ausklingen. Draussen Gewitterte es heftig. Bei unserem eidgenössisch geprüften Privatschlafplatz genossen wir die Nachtruhe.
Weil wir heute planlos waren, schliefen wir erst mal aus. Bei Kaffee, Brot und Joghurt genossen wir das Frühstück. Doch wo ist der Käse? Leider ist dieser verschollen. Keine Ahnung wo der sich im übergrossen Camper versteckt hat. Egal, es gab kein Käse zum z’Morge.
Kurzfristig starteten wir um 11h bei der Talstation Sunnbühl um nochmals ins Gasterntal hochzusteigen. Die Balmhornhütte 1956m war unser Ziel. Weil ich gestern beim Cache berechnen einen kleinen Fehler machte, konnte heute mit den richtigen Koordinaten die Dose doch noch gefunden werden. Der Wanderweg führt zunächst schön flach durch das Gasterntal. An der Südwand des Gasterntales tritt bei warmer Witterung der Geltenbach mitten aus einer rund 300 Meter hohen Felswand. Ein interessantes Schauspiel. Bald darauf sahen wir auf der rechten Seite dann die gewaltige Felswand und wir wussten dass dort oben die Balmhornhütte steht. Geht da wirklich ein Weg rauf fragten wir uns? Ja es geht ein Weg rauf. Zwar recht steil und teilweise schön ausgesetzt. Wiederum konnten wir unterwegs den Frauenschuh bestaunen. Und wir staunten auch wie die 13-jährige Flammy den Weg problemlos meisterte. Nach knapp 2h standen wir vor der Hütte. Sehr freundlich wurden wir vom Hüttenpaar mit einem Sirup empfangen. Leider ist die Hütte erst ab nächsten Donnerstag offiziell geöffnet. Aber wir konnten dennoch 2 Flaschen Apfelschorle kaufen. Und scheu fragte ich noch ob sie nicht etwa noch ein Stück Käse haben. 5 Minuten später genossen wir Brot, Landjäger inkl. Käse auf der sonnigen Terrasse.
Quellwolken bildeten sich und so war unser Aufenthalt in der Hütte nicht besonders lang. Lieber trocken möchten wir den steilen Weg runter bewältigen, was uns auch gelang. Im Rest. Waldhaus wurden die verlorenen Kalorien wieder mit Süssem ausgeglichen. Das dritte Mal, Priska das fünfte Mal in diesem Tagen durchwanderten wir die Chlus. Nach der Ankunft beim Camper besuchten wir wegen einem Cache noch einen alten, zwar kurzen aber interessanten Lötschbergstollen.
Kurz nach der Abfahrt von unserem sonnigen und traumhaften Kandersteg Wochenende begann es wiederum zu Gewittern. Doch die gewaltigen Impressionen, Emotionen und Gefühle wird auch dieses Gewitter nicht weg spülen können. Der Kandersteger Alpkäse bleibt aber bis heute verschollen. Den im Volg ist er gemäss Nachfrage auch nicht geblieben.