Erst am Samstag morgen beim Frühstück, also sehr spontan, entschieden wir uns auf diese Gratwanderung zu starten. Der Wetterdienst meldete für den ganzen Tag nur Sonnenschein.
Wir fuhren nach Innereriz und starteten um 10h40 auf die Wanderung. Beim Aufstieg auf den Gruenenbergpass hielten wir auch die Augen offen nach Pilzen. Leider erfolglos. Nach dem Pass nahmen wir den Weg zur Trogealp. Durch einen wunderschönen Bergföhrenwald im Moorgebiet erreichten wir die Alp. Auf dem Wegweiser lasen wir die Daten ab, die wir brauchen um den Geocache zu finden.
Der nächste Wegpunkt war der Hohgant. Wir wählten den Weg via Innerbärgli (einen Umweg) zu Punkt 1738. Von dort stiegen wir auf dem Gratrücken aufwärts. Die Heidelbeeren die wir am Wegrand pflückten schmeckten vorzüglich. Es folgten nun drei Felder mit grossen Steinen die wir mit den Hunden überqueren mussten. Vorsichtig und Schritt für Schritt führten wir die Vierbeiner über die Felder. Und wenn Flammy, sie ist ja auch schon 12 jährig, sich tragen liesse, wäre dies teilweise einfacher. Um 15h standen wir dann auf dem 2164m hohen Hohgant. „Dr Vagant ufem Hohgant“ wie ein Kollege zu mir sagt. Leider zog just in diesem Moment nicht der Kollege auf, aber Nebel. Eine schöne Stimmung entstand. Mal hatten wir Sicht in diese Richtung und dann wieder in die Entgegengesetzte und der Furggegütsch, der grösste Gipfel der Hohgantmassiv, war halb verdeckt.
Nach der Rast verzog sich der Nebel wieder. Nun lag der ca. 6km lange Weg über den Grat vor uns. Egal wo wir hinschauten. Rechts der Jura, links die Alpen mit Eiger Mönch und Jungfrau, etwas näher die Karstfelder und die Wälder, vor uns der Wysschrützgrat. Überall einfach nur wunderschön. Der Abstecher auf dem West-Hohgant musste sein. Nicht nur wegen dem Cache sondern weil es dort einfach schön ist 😉 .
Bei Punkt 1968 mussten wir uns entscheiden. Variante via Trogehorn, Abstecher von ca. 30 Minuten und so zurück nach Innereriz, oder hier abwärts. Die Uhr zeigte bereits 17h45 und wir entscheiden uns für das Trogehorn. Nach etwa 10 Minuten trafen wir aber auf eine Leiternpassage. Schwer (nicht unmöglich) machbar mit den Hunden. Aber wir wollten kein Risiko eingehen. So teilten wir uns auf. Priska wanderte mit den Hunden zurück und nahm den Abstieg via Punkt 1968. Ich nahm die Option Trogehorn. Gut haben wir so entschieden. Denn der Weg aufs Trogehorn wäre für die Hunde von dieser Seite schwierig gewesen. Eine zusätzliche Leiter passierte ich. Dann steil aufwärts, kraxelte ich über grosse Steine auf den Gipfel. Keine Spezialität für die Doggys, aber für mich. Ich genoss den Abstecher auf den Gipfel. Um 18h50 nahm ich den Abstieg unter die Füsse. Der Wegweiser zeigte eine Wanderzeit von 2h10 an. Hmm erst um 21h am Ziel? Ich spurtete mich ein wenig. Ein nicht enden wollender Serpetinenweg führte mich im Zick Zack abwärts. So konnte mich die Abendsonne abwechslend von links von rechts und wieder von links bräunen 😎
In Oberbreitwang traf ich meine drei Mädels wieder. Die Molke vom Alpkiosk schmeckte lecker. Der Abstieg nach Innereriz war nun noch Formsache. Auf den letzten 200 Meter fand ich noch einen schönen Steinpilz. Doch noch… 🙂 Um 20h20 erreichten wir den Parkplatz.
Hunger hatten wir nun nach 19.5km und 1’200Hm. In das nahegelegene Restaurant Säge? Ja oder nein? Wir hatten Vorurteile gegen dieses Restaurant, doch wir gaben eine Chance. Und wir wurden positiv überrascht. Wir genossen ein sehr feines Nachtessen in einem lustigen und amüsanten Ambiente. Und meine verlorene EM-Wette gegen Priska habe ich hier auch gleich eingelöst. Auf der anschliessenden Fahrt nach Hause konnten wir noch Sternschuppen beobachten. Was für einen schönen, lustigen und gemütlichen Wandertag. Und alles so spontan. 😛