Tag 1: Klettersteig Gemmi
Nach 2010 und 2012 freute ich mich, den Daubenhorn Klettersteig ein weiters mal zu begehen. Für Priska soll es die Premiere sein am längsten Klettersteig der Schweiz…
Am Sonntag Nachmittag reisten wir gemütlich mit dem Zug und dem Bus ins Wallis. Rasch brachte uns die neue Gondel von Leukerbad auf die Gemmi. Eingecheckt im Hotel bozogen wir unser Zimmer mit schöner Sicht in den Lämmerenboden. Vor dem Nachtessen hatte ich noch genug Zeit. So machte ich mich, sozusagen zum einwärmen für den Daubenhorn Klettersteig, gleich bereit um den Gemmi Klettersteig zu begehen.
Dies ist ein Erlebnisklettersteig der mit vielen Seilparkelementen gespickt ist und gleich unmittelbar neben dem Hotel startet. Auf der Seilbrücke gleich nach dem Start, zog mir bereits kräftig der Wind um die Ohren. An der Felswand war es wieder angenehmer. Der Steig führt an der Felswand unter der Panoramaterasse und unter der Seilbahn durch. Sehr abwechslungsreich, mit viel Luft unter den Füssen und mit den tollen Elementen machte es mir mächtig Spass.
Pünktlich um 18h30 war ich zurück zum feinen Nachtessen. Den schönen Abend mit fantastischer Sicht zu den Walliser 4000er genossen wir sehr. Der Genepi als Bettmümpfeli durfte nicht fehlen.
Tag 2: Daubenhorn Klettersteig, 2948m
5h30 war Tagwach. Beim Frühstück beobachteten wir auch den Sonnenaufgang. Fertig packen und um 6h40 Abmarsch. Der Gipfel vom Daubenhorn wurde bereits von der Sonne beleuchtet, während wir noch sonnenlos Richtung Tal marschierten. Der Abzweiger zum Klettersteig verpassten wir nicht. Der Felswand entlang und über Geröll und kleine Bächli wanderten zum Einstieg. Der Tritt im Fels war nach dem Einstieg um 7h45 rasch gefunden. Bei bestem Wetter stiegen wir Meter für Meter auf. Beim ersten Aussichtspunkt nach ca. 45 Minuten stärkten wir uns mit Tee. Weiter geht es über die langen Leitern, vorbei am Schweizer Kreuz, auf den schönen Rasenplatz „Obere Freiheit“. Der nächste Boxenstop (9h15) und zur Abwechslung auch rasch den Cache besucht… Der erste Drittel vom Klettersteig ist geschafft.
Weiter geht es. Eine neue Streckenführung überraschte mich. Denn eine Seilbrücke fand ich bei den ersten zwei Begehungen noch nicht. Freudig überquerten wir diese. Zuvor hatte Priska einen Schreckmoment als sich ein Bolzen aus der Verankerung löste. Nix passiert.
Dann wurde es dunkel als wir den Spalt / Höhle erreichten. Durch diesen grossen und dunklen Spalt, ja es ist fast eine senkrechte Höhle, fliesst bzw. fällt auch ein Bächlein. Unter dem Wasserfall wurden wir auch gleich kalt geduscht. Dumm von mir, das ich in der Dunkelheit meine Sonnenbrille schlecht sicherte. Diese verabschiedete sich unrettbar abwärts… Bald waren wir wieder an der Sonne und über viele Leitern, Eisen und auch viel Fels genossen wir den Aufstieg.
Bei der Abzweigung „via Konst“ stärkten wir uns nochmals und lüfteten dort auch den Geocache. Unterdessen war es bereits 12h30. Nun folgte noch das Dessert bis auf den Gipfel. Durch die Höhle und gleich weiter über die exponierte Stelle mit grandioser Sicht nach Leukerbad stiegen wir weiter bergwärts. Das Ziel war bereits in Sicht. Es folgte noch die Traversierung zu der langen und letzten Leiter.
Und dann war es 13h50 und geschafft. Ende Klettersteig und der Gipfel Daubenhorn 2948m erklommen. Die Freude bei Priska über das Erreichte und die geniale Aussicht nach diesem „Chrampf“ war riesengross. (Es war Chrampf und Genuss!) Herzliche Gratulation nochmals an dieser Stelle. Genial. Wir schnupften mit dem anwesenden Östreicher etwas Tabak in den Kopf und genossen die Gipfelfreude und die Aussicht. Nach guten 30 Minuten machten wir uns bereit auf den Abstieg. Über ein paar kleine Schneefelder und über den Gletscher ging es zügig dem Lämmereboden entgegen. In der Ebene brannten die Füsse, die wir dann im kalten Gletscherwasser abgekühlten. Um 16h, nach über 9h, waren wir wieder überglücklich zurück beim Hotel. Auf der Sonnenterasse genossen wir das wohlverdiente Radler und blickten hinauf zum Daubenhorn das uns einige Schweisstropfen abverlangt hat. Was war das für ein toller Tag.
Leider mussten wir auch wieder zurück nach Bern. Doch nach diesem Tag, genossen wir auch die Zugfahrt nach Hause. Das Nachtessen im Wagon Restaurant war noch das Pünktli auf das „i“.
Numme eis wot ig säge …. dir siid komplett g’schtudled. Aber i weiss das es euch gfaut, u euch glüglich macht. U das freut mi. Ha euch mega gärn. Bravo für die super leistig.
Mami Susi