Die Nacht war kurz. Der Wecker klingelte bereits um 04:15 Uhr. Vorher brauchte es auch keine 36 Stunden, bis sich eine Truppe organisiert hat, um das Projekt Steghorn in Angriff zu nehmen.
Also ab durch den Lötschberg, runter ins Rhonetal und wieder hoch nach Leukerbad. Der Kaffee und die Gipfeli in der eigentlich noch geschlossenen Bäckerei schmeckten. Die erste Gondel brachte uns dann rasch auf die Gemmi. Der Wind wehte uns um die Ohren und das Thermometer zeigte frische 0 Grad an.
Unser Ziel, das Steghorn 3‘146m, wurde bereits von der Sonne beleuchtet. Ohne lang zu zögern machten sich zwei Karibu‘s, ein Berner, eine Bernerin, eine junge Bernerin, ein Schmetterling und ein B auf den Weg. Bereits im Lämmerenboden lies der Wind nach und die oberste Schicht Kleider konnte wieder in den Rucksack verstaut werden. Spätestens beim Aufstieg zur Lämmerenhütte hatten alle warm. Dort angekommen, es war 10 Uhr, teilte sich die Gruppe wie geplant auf. Christine, Sandra und leider auch Jo blieben bei der Hütte.
Sigrid, Tinu, Dänu und meine Wenigkeit nahmen nun den Aufstieg aufs Steghorn in Angriff. Durch das Lämmerental, vorbei beim grossen Amboss wanderten wir zum Leiterli. Alle erwarteten eine Leiter, Doch nach ein paar Stellen die mit Ketten gesichert waren und nach etwas kraxeln hatten wir die Schlüsselstelle bereits überwunden. Schon bald konnten wir den ersten Blick auf den Wildstrubelgletscher werfen. Gewaltig schön. Sofort dachte ich zurück an die geniale Skitour die ich auf den Tag genau vor 6 Monaten absolvierte. Kurz darauf sahen wir auch den Steghorngletscher und den Gipfel. Ungefährlich stiegen wir meist weglos dem Gipfel entgegen. Die Luft wurde etwas dünner und der Atem schneller. Doch für einen Jauchzer bei der 3000 Meter Grenze reichte der Atem noch. Just am Mittag erreichten wir den Gipfel vom Steghorn. Die Freude beim Gipfelkreuz zu stehen und das wunderbare Panorama zu bestaunen war gross. Unsere Akkus wurden mit Futter aus dem Rucksack aufgeladen. Rasch mal waren wir noch die einzigen Gäste auf dem Gipfel und wir legten uns an die wärmende Sonne. Einige schnarchten, andere dösten vor sich hin. Doch einer blieb immer wach. Die Steinplatten waren zwar etwas kalt, dennoch tat uns die Pause gut.
Auf dem Abstieg entschieden wir uns, noch das benachbarte Lämmerenhorn 2‘862m zu besuchen. Zwar hat es kein Kreuz. aber trotzdem war die Aussicht wunderschön. Wiederum stiegen wird über die leiterlose Leiterlistelle ab. Retour wieder am Amboss vorbei ging es zur Lämmernhütte wo wir die Wartenden wieder trafen. Nachdem auch die angefütterten Murmeltiere fotografiert waren, wanderten wir zusammen auf dem Sommerweg abwärts. Über den immer schönen aber auch sich ziehenden Lämmerenboden trafen wir wieder bei der Gemmi ein. Einen Umdruck haben wir uns verdient.
Mit der 18h Godel waren wir rasch wieder unten in Leukerbad. Der Hunger nach diesem tollen Tag war unterdessen auch gross. In einer rustikalen Walliserbeiz machten wir halt. Auch wenn das Fleisch nicht vom Hof stammte, schmeckte das unkomplizierte Nachtessen.
Um 22 Uhr war ich wieder zuhause. Im Gepäck einen wunderschönen lustigen und sonnigen Bergtag. Ich habe es sehr genossen. Herzlichen Dank an die coole Truppe. Nächstes mal schafft es auch Jo. Wir haben ein Abkommen geschlossen gäu Jo 😉
super schön, diese Tour!
erinnert mich ein wenig an unsere Besteigung – allerdings im frühen Frühjahr …
wiederum viele prächtige Fotos 🙂