Sehr spontan habe ich die Einladung angenommen und am Samstag in Staldenried bei Freunden übernachtet. Da die Wetterprognose für den Sonntag sonnig war, war auch mein Programm klar. Simelihorn über den Wyssgrat. Zur Zeit wird die Luftseilbahn nach Gspon umgebaut. Ein kleiner Minibus, der reserviert werden muss, führt die Leute nach Gspon. Das reservieren konnte ich am Vorabend und auch am morgen früh nicht machen. Also bin ich auf gut Glück an die Strasse gestanden. Pünktlich zur Abfahrzeit fuhr das Bussli vor und ich konnte den letzten Platz besetzen. (Süsch wäri haut grad ufe Klettersteig Jegihorn)
So wanderte ich 9h30 im sehr ruhigen und noch schattigen Gspon los. Bis nach Häüschbiele P.2246 folgte ich dem herbstlichen Wanderweg durch den Wald. Dann ging es auf offenem Gelände meist weglos via P.2514 und dann nordöstlich auf den Wyssgrat. Auf dem Gipfel auf 2‘886m gab es die erste kurze Pause. Das Simelihorn war bereits zu sehen. Über kleine Pfade, Geröll und Wiesen wanderte ich zu P.2781. Kurzer Abstieg gegen Osten und auf der anderen Seite über den flachen Grat weiter hoch Richtung Simelhorn. Der letzte Teil war noch etwas mühsameres wandern über Geröllblöcke. Oder habe ich den „offiziellen“ Weg verpasst?
Egal, oben war es dann einfach nur wunderbar. Doch das Mattwaldhorn 3‘246m stand mir noch vor der Aussicht. Und der Gipfel ist ja nur 1km und etwa 120Hm entfernt. Also nix wie los. Über den Grat ging es auf grossen Blöcken weiter. Kurze Zeit später war ich auf diesem Gipfel und genoss die schöne Aussicht auf die Walliser 4000er, Gamsagletscher und das Fletschhorn. Super schön!
Nun ging es den gleichen Weg wieder retour bis auf den Gipfel vom Wyssgrat. Dort angekommen musste ich mich entscheiden wegen dem Postauto, das ich reservieren MUSS. 16.35 oder 18.35 oder 20.35. Das Erste reicht nicht, denn ich wollte noch auf das Ochsenhorn. Das Zweite könnte passen. Das Dritte wäre die Notlösung. Anruf getätigt und 18.35 reserviert. Nun einfach zügig bei der Sache bleiben, damit ich dieses nicht verpasse. Über den Grat runter zu P.2806 und dann wieder 100 Meter hoch auf das Ochsenhorn auf 2‘912m. Ein toller Gipfel und auch den Cache gefunden.
Über den blau weissen Gratweg stieg ich ab. Bei P.2878 wo der Weg zum Gibidumpass führt, stieg ich meist ungefährlich und weglos über den Grat runter. Wow, mega schön die Farben und die Stimmung. Das Licht mit den Wolken und der Sonne macht die Szene perfekt. Schade kommt es auf den Fotos nicht soschön rüber. Bei Sädolti stand ich wieder auf dem offiziellen Wanderweg. Auf diesem Weg und durch wunderschöne herbstliche Lärchenwälder erreichte ich Gspon 45 Minuten vor der Postautoabfahrt. Judihuii, das reicht für ein Bier dachte ich mir. Die erste Beiz war zu und mit „zu verkaufen“ angeschrieben. Auch die zweite Beiz hatte die Fensterläden geschlossen. So blieb mir nichts anderes übrig als einfach zu warten. Auf der ganzen Wanderung, die recht karg ober nie langweilig war, war ich total einsam unterwegs. Keine einzige Person sah ich unterwegs. (Ich geniesse solche Wanderungen sehr!). Erst kurz vor Postautoabfahrt kamen noch zwei einheimischen Personen dazu. So fuhren wir dann wieder über die steile Strasse talwärts.
Um 19h war ich wieder zurück im schönen Chalet. Wiederum hatte ich die Wahl nach Hause zu fahren oder noch eine Nacht anzuhängen. Lange musste ich nicht überlegen. Nach dem feinen Nachtessen und der ruhigen Nacht klopften wir am nächsten Tag noch einen gemütlichen Jass auf den Tisch, Das Wetter war trüb und in der Nacht hat es weit herunter geschneit. Heute war der richtige Tag um nach Hause zu fahren.
Herzlichen Dank an Künzlers für die liebe Gastfreundschaft im Wallis. Es war schön Euch alle wieder einmal zu sehen. Ich habe es sehr genossen. Bis bald und alles Gute!
Das Album gibt es hier:
eine tolle Tour – ich liebe sie, und die Gegend, auch sehr 🙂