Ganz ahnungslos wanderten wir nicht in die Anenhütte. Wir hatten eine kleine Ahnung was wir dort wollten.
So fuhren wir nach meinem Pikettdienst am Samstag Morgen ins Wallis. In Kandersteg mussten wir schon eine Stunde Wartezeit in Kauf nehmen. Doch Zeit hatten wir genügend. Auf der Fafleralp angekommen, haben wir rasch einen Nussgipfel verdrückt. Und schon stiegen wir in die traumhafte Landschaft ein. Der sehr schöne und abwechslungsreiche Weg führte uns weiter in das Tal hinein. Die Lärchen hatten Ihr gelbes Gewand noch nicht angezogen. Auf dem Gletscherpfad liefen wir zum Gletschertor. Dort ist nicht mehr viel zu sehen. Kurz darauf erreichten wir die Verzweigung. Wir bevorzugten den Klettersteig um zur Hütte zu gelangen. Also packten wir den Rucksack um. Kletterzeugs raus und Hund rein. Der gut gesicherte Steig war rasch durchstiegen. Nach ca. 30 Minuten war Ende Seil. Für den kurzen Klettersteig würde ich nicht noch einmal das Kletterzeugs in das Tal tragen. Nach etwas herumliegen erreichten wir dann die schöne und markante Hütte. Check in und Apero auf der Terrasse. Ein wunderschöner Sonnenuntergang konnten wir erleben. Und da gesellte sich auch noch ein ehemaliger Schulkollege dazu. Seit 35 Jahren haben ich Marc nicht mehr gesehen. Auch sonst war das Hüttenleben amüsant und sehr gesellig. Das Nachtessen schmeckte hervorragend und die Nacht im Mehrbettdoppelbettzimmer (3 Doppelbetten in einem Raum) einigermassen erholsam. Hundi hielt in seiner Hundehütte vor dem Zimmer wach.
Das Frühstück am Buffet schmeckte. Gestärkt verliessen wir die Hütte und es war recht kalt. Wir wanderten auf dem blau weissen Pfad Richtung Jegichnubel hoch wo uns die Sonne erwartete. Auf diesen Gipfel konnten wir nicht, da nur eine Kletterroute hoch geht. Am Fusse des Chnubels stiegen wir desshalb runter auf den Gletscher. Wir wagten uns auf den flachen und gut überschaubaren Gletscher und wanderten weiter aufwärts auf ca. 2’950m. Hier war dann definitv genug. Wir stiegen wieder ab und besuchten noch eine imposante Gletscherhöhle. Bei einem schönen Aussichtspunkt habberten wir was aus dem Rucksack und Colin versuchte auf dem gefrorenen Seeli zu laufen, was recht amüsant war.
Wir erhielten vom Hüttenwart den Tip nördlich von der Hütte „Anuschniere“ aufzusteigen. Auf ca. 2’500m querten wir deshalb rüber. Auf einem schmalen Pfad wanderten wir auf den Grat hoch. Von dort ging es weglos weiter bis 2’896m. Ein schöner und scheinbar namenloser Gipfel. Nochmals konnten wir den tollen Ausblick in das Lötschental und in die Gletscherwelt geniessen. Einfach wunderschön.
Wir stiegen wieder ab zur Hütte. Colin bekam 2 Wienerli, ich einen Kaffee und Viki ein Panache. Nach der Stärkung marschierten wir 2 Stunden runter auf die Fafleralp die wir 18.30 erreichten. Auch dieser Weg war einfach wunderschön und die Sonne schien uns noch in Gesicht. Einen Mitarbeiter von der Hütte fuhren wir dann runter nach Goppenstein. Er bestieg dort den Zug und wir sahen dass der Autoverlad etwas länger dauern könnte. So fuhren wir nochmals ins Lötschental hoch und genossen ein leckeres Bio-Wild z’Nacht. Um 22:30 waren wir dann auch zuhause. Ein wunderschönes Wochenende, das wir bis zur letzten Sekunde geniessen konnten.