In Bristen haben wir das Auto parkiert und wechselten auf die Zweiräder. Nach der kleinen Irrfahrt erreichten wir doch noch die Alp Gufern. Ab hier marschierten wir zu Fuss zur Hinterbalmhütte. Der Aufstieg war schweisstreibend. Gut konnten wir in der Hütte den Durst stillen. Zu unserer Überraschung hatte die Hütte keine Reservation auf unsere Namen. Es stellte sich dann heraus, dass wir unabsichtlich in der Windgällenhütte reserviert hatten. Die nicht besuchte Hütte war dann „not amused“ und verrechnete uns 80.- für den Nichtbesuch. Dafür wurden wir in der Hinterbalmhütte sehr nett aufgenommen.
Nach einer ruhigen Nacht im Massenlager wanderten wir um 7 Uhr los in das noch schattige Brunnital. Nach einem sehr schönen und steilen Aufstieg erreichten wir das Tschingelsseli. Von einem Berggänger, der am Vortag auf dem Düssi war, wurde uns noch die beste weglose Route erklärt. Dieser folgten wir nun, was ganz gut ging. Ab und zu kamen die Hände zum Einsatz. Über Restschnee und Eis erreichten wir den Schlussaufstieg. Wir sicherten uns mit dem Seil ab und kraxelten vorsichtig hoch. Nach ca. 5 Stunden standen wir auf dem Chli Düssi auf 3’127 m. Der Gross Düssi Gipfel sah nah aus, doch für diesen Gipfel reichte uns die Zeit nicht mehr.
Nach einer kurzen Pause stiegen wir wieder ab. Der Abstieg ging besser als erwartet. So lösten wir uns unten wieder vom Seil. Weiter über den Schnee und das Geröll erreichten wir wieder den Tschingelsee. Kurze Verschnaufpause und nun der steile Abstieg. Dieser wartete mit süssen Heidelbeeren auf uns. Im Talboden angekommen wurden die heissen Füsse im kalten Wasser gekühlt, bevor wir kurz vor 18h die Hütte erreichten. Nochmals hängten wir eine Nacht an.
Am Morgen wanderten wir dann über den Schafweg rüber zur Hüfihütte. Dass wir nicht das gesamte Gepäck mittragen mussten, errichteten wir ein Depot beim Wegweiser. In der schön gelegenen Hütte stärkten wir uns mit Suppe und einem Plättli. Wir stiegen anschliessend noch weiter hoch, bis wir eine schöne Aussicht auf den Hüfigletscher hatten. Gemütlich ging es via Hütte zurück zu den Bikes nach Guferen. Auf der Fahrt nach Bristen musste beim schmucken Berggasthaus Legni noch einen Halt eingelegt werden. Das sehr feine und dekorative Thymianeis mit Aprikosensauce rundete diesen Tag ab und liess die Windgällenhütte fast vergessen.
Hallo miteinander
Vielen Dank für den wunderbaren Tourenbericht. Als wir in der vergangenen Skitouren-Saison den Chli und Gross Düssi gesehen haben, sagten wir uns, den besuchen wir auch einmal.
Euer Bericht macht glutschig. Schön war der Vater auch in der Innerschweiz.
Ich wünsche Euch gute Touren.
Mit alpinen Grüssen
Raphael Wellig