Um 5:30 holte mich der Radiowecker aus dem Schlaf. Auf dem Sender konnten die Hörer*innen wählen, ob sie Milli Vanilli oder Phil Collins mit «Another day in paradise» hören wollten. Die Wahl fiel mit über 90 % auf letzteres.
Andrea pickte mich dann pünktlich um 06:52 in Spiez auf. In Kandersteg stärkten wir uns mit Kafi und Gipfeli, bevor wir von der BLS durch die Röhre ins Wallis chauffiert wurden. Oberhalb Aminona, genau bei Colombire P.1792 stellten wir das Auto ab. Ab 9:00 starteten wir die Wanderung. Zuerst folgten wir der Bisse de Tsittoret, bevor es auf der Fahrstrasse nach Tièche ging. Schon hier wurde es warm. Auf dem offiziellen Wanderweg zum Trubelstock marschierten wir via Montagne de Plan hinauf zum grossen Steinmann, der auf dem Nuseygrat stand. Unterwegs pflückten wir noch ein paar süsse Heidelbeeren. Ich schaffte mir etwas Vorsprung, da ich noch den Geocache auf dem Nuseyhorn 2’839 m besuchen wollte. Der Aufstieg von der Westseite her, war mit ein paar weichen Schneefelder und kurzer Kraxeleinlage gut zu meistern. Im zweiten Anlauf fand ich auch die Dose auf dem tollen Nüssli-Gipfel. Nördlich vom Gipfel sah ich weit unten bereits Andrea durchwandern. Also marschierte ich auf dem gleichen Weg zurück und folgte über Geröll und einige kleine Schneefelder den Spuren. Ungefähr um 14h standen wir beide beim Gipfelkreuz. Wow, was für eine geniale Aussicht auf dem 2’998 m hohen Gipfel. Wir genossen eine lange Pause, bestimmten Berge und feierten meinen 12’000. Geocache Fund mit leckeren Macarons. Der Trubelstock wurde heute zum Jubelstock!
Es wurde dann wieder Zeit, um aufzubrechen. Bis runter zum Steinmann auf dem Grat, wählten wir mangels Alternativen den gleichen Weg. Der weitere Abstieg folgte südlich der Arête de Nusey. Teils weglos, teils auf Kuhpfaden, aber immer save. S gelangten wir zur Cascade de Tièche, wo es noch einen Geocache zu finden gab. Westlich vom Bach stiegen wir runter bis zum Punkt, wo die Bisse de Tsittoret abgeleitet wird. Der Rückweg führte uns entlang der Tièche, die durch eine schöne Schlucht fliesst. Zum Abschluss noch idyllisch und ruhig der Bisse folgend, bis wir nach 18 km und 1’450 Hm etwas müde wieder beim Auto standen.
Bevor wir im Restaurant landeten, fand Andrea in Ihrem leeren Birchermüslibecher noch eine 9. Ich entdeckte ein C und eine 8. Was dieser Code uns deuten will, versuchten wir bei der feinen Mafioso-Pizza herauszufinden. Jedenfalls fanden wir heraus, dass der Musikwunsch vom Morgen, perfekt zu diesem Tag passte. «Another day in paradise» was jedoch nichts mit dem Birchermüeslicode zu tun hatte.