Bei Vollmond auf Augstmatthorn

Bevor ich gestern Abend einschlief, schaute ich noch kurz den Mond an. Ohne Wecker war ich dann 3:30 wach. Will der Mond mir etwas zeigen?

Eine Viertelstunde überlegte ich und stand dann auf. Gemütlich startete ich in den Tag. Frühstück, zwei Kaffee und chli Nüschele. Dann fuhr ich auf die Lombachalp. Kein anderes Auto stand auf dem Parkplatz. Um 5:15 marschierte ich los. Die Stirnlampe blieb im Rucksack. Der Vollmond schien genügend hell, um mich auf dem teils sumpfigen und gefrorenen Boden zu bewegen. Es war warm und magisch. Gemütlich stieg ich empor. Bei Schnee und Eis musste ich etwas vorsichtiger durch, doch es ging problemlos. 6:45 war ich oben auf dem Grat. Ich hatte noch eine Stunde Zeit, bis die Sonne über den Horizont scheinen wird. Es war aber schon jetzt sehr hell. Die Gämsen waren im Hang gut auszumachen. Die Steinböcke lagen wohl noch im Schlafsack. Gemütlich watschelte ich auf das Augstmatthorn.

Ich war alleine. Genuss pur. Der Mond verabschiedete sich rot hinter dem Jura. Kurz vor dem Sonnenaufgang gesellte sich noch ein weiterer Frühaufsteher zu mir. Dann war es 7:41 und zack war die Sonne ohne grosses Spektakel da. Der wunderschöne Grat war erleuchtet. Als dann die drei kichernden jungen Damen auf dem Gipfel eintrafen und jööö schau mal die Steinböcke dort drüben ruften, packte ich zusammen. Die Gämsen liessen sich nicht stören ab dem falschen Namen. Ich war dann mal weg und lief gemütlich zum Suggiturm rüber. Kurz vor dem Gipfel sah ich die richtigen Steinböcke. Gemeinsam liefen wir langsam auf den Gipfel. Die Tiere bogen dann steil links runter ab, was mir aber viel zu steil war.

Ich genoss die lange Pause an der Sonne. Vorsichtig stieg ich hinten wieder abwärts. Beim Wegweiser entdeckte ich noch die älteren Steinböcke. Genüsslich rupften sie am Gras, liessen sich von der Sonne wärmen und hielten brav hin für Fotos. Auf der Schattenseite marschierte ich zurück auf die Lombachalp. Der Hang war mit vielen Gämsen gut bestückt. Auch einige Steinböcke waren noch beim Frühstück. Ich verabschiedete mich und lief sehr zufrieden zurück auf die Lombachalp. Was für ein Morgen!

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